Digitales Zukunftsland 09.01.2020, 15:16 Uhr

Was ist der heutige Stand der Kryptowährungen in der Schweiz?

Die Schweiz gilt mit ihrem stark ausgeprägten Bankensektor nicht umsonst als Vorreiter, wenn es um die Adaption neuer technischer Möglichkeiten im Bereich der Finanzen und des Tradings geht. Dies zeigt sich aktuell erneut, nämlich beim Thema Kryptowährungen.
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Während Länder wie Österreich sich nur langsam den digitalen Währungen öffnen, hat die Schweizer Finanzmarktaufsicht (FINMA) bereits in einer offiziellen Mitteilung verlauten lassen, wie die Blockchain-Technologie in den Bankensektor integriert werden kann. Bisheriges Fazit: Die Einstellung der Eidgenossenschaft zu Bitcoin, Ethereum und Co. ist sehr positiv. Das könnte der Schweiz einen Wettbewerbsvorteil geben, der für Österreich schwer aufzuholen wäre.
 
FINMA und Bundesrat begrüssen digitale Währungen
Laut FINMA werden Geschäftsmodelle, die auf der Blockchain aufbauen (dazu gehören im weiteren Rahmen nicht nur Kryptowährungen, sondern ebenso Handelsplattformen und weitere Anwendungen der Technologie) auch in Zukunft innerhalb des regulierten Rahmens der Schweiz zugelassen sein. Bei der Überweisung von Tokens müssen im Regelfall wie bei einer herkömmlichen Überweisung die Angaben zu Sender und Empfänger übermittelt werden - so empfiehlt es auch die Financial Task Action Force (FTAF). Strenge Regelungen gibt es dagegen bei der Cyber-Kapitalaufnahme.

Auch vonseiten der Regierung werden digitale Coins mit offenen Armen empfangen: So hat der Bundesrat bereits Ende 2018 beschlossen, die Rahmenbedingungen für Blockchain und Distributed-Ledger-Technologien weiter zu verbessern. Die Schweiz sieht die Adaption von digitalen Währungen im grossen Stil als Chance, beim Thema Blockchain zum weltweiten Marktführer zu avancieren. Das könnte dem Bankensektor des Landes auf Jahrzehnte hinweg einen Vorsprung verschaffen.
Bereits Mitte des Jahres erhielten Finanzdienstleister wie Seba Crypto und Sygnum, die sich in der Bevölkerung als „Krypto-Banken“ einen Namen gemacht haben, offizielle Lizenzen in der Eidgenossenschaft.

Die Popularität der Coins zeigt sich auch an Krypto-Handelsplattformen wie jener der in der Schweiz aktiven IG Group, die es inzwischen auch Anlegern ermöglicht, ein Konto für Kryptowährung und digitalen Handel zu eröffnen und somit acht verschiedene Coins zu handeln. Aktuell werden die Möglichkeiten, Bitcoin und andere Währungen zu traden, für die Anleger zunehmend vielseitiger. Weiteres Beispiel für die Adaption von Bitcoin in der Schweiz: Digitec Galaxus, der grösste Schweizer Online-Händler, nimmt inzwischen auch Zahlungen in zehn verschiedenen Kryptowährungen an. Dasselbe gilt auch für die Bank Maerki sowie das Schweizer Luxushotel Dolder.
Kryptowährungen auf dem Vormarsch
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FinTech wächst stark, Kantone von digitalen Währungen überzeugt
Inzwischen kommen zudem sechs der 100 grössten FinTech (Finanztechnologie) Unternehmen aus der Schweiz: so zum Beispiel Temenos, welches als weltweit führender Anbieter für Banking-Lösungen gilt. Oder auch Avaloq, das integrierte Finanz-Lösungen - Stichwort „Software as a Service" - anbietet. Der grösste Schweizer Aufsteiger im FinTech-Sektor ist Luxoft, der mit seinem digitalen Consulting Jahr für Jahr stark wächst. Besonders auf kantonaler Ebene wird auf die wirtschaftliche Stärke der Kryptowährungen gesetzt. Dies gilt besonders für Kantone wie Zürich: Die Stadt Zürich wird inzwischen sogar schon als die „Krypto-City“ der Schweiz bezeichnet.
 
Fazit
Die Schweizer Eidgenossenschaft gilt nicht umsonst als Vorreiter im Sektor der digitalen Coins. Sowohl die FINMA als auch der Schweizer Bundesrat begrüssen Kryptowährungen und haben das Potenzial der Blockchain-Technologie schon längst erkannt. Die Kombination aus Regulierung und Offenheit bei der Gesetzgebung soll dafür sorgen, dass die Schweiz möglicherweise auf Jahrzehnte der Marktführer in den Bereichen Bitcoin und FinTech sein wird. Dieser Plan könnte aufgehen - andere europäische Länder, aber auch der Kongress in den USA passen sich den Umwälzungen auf dem Finanzmarkt nämlich deutlich zögerlicher an.



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