Mittelklasse-Smartphone 19.01.2017, 07:48 Uhr

ZTE Axon 7 Mini im Test: Lautstarker Schönling

Das Axon 7 Mini ist eine abgespeckte Version des Flaggschiffs von ZTE, setzt aber in der Mittelklasse Zeichen mit seinem exzellenten Sound und einer edlen Hülle.
Der Zusatz „Mini“ bei der Modellbezeichnung von Smartphones soll meistens signalisieren, dass der Käufer eine kleinere Version eines Highend-Geräts bekommt, bei dem dann oft auch die Ausstattung abgemagert ist. Wer das ZTE Axon 7 Mini aber zum ersten Mal in die Hand nimmt, wird es kaum für klein halten:
Das Display hat eine Diagonale von 5,2 Zoll und mit 153 Gramm ist das Smartphone auch kein Leichtgewicht. Doch das gilt in Relation zum ZTE-Flaggschiff Axon 7, das immerhin einen 5,5-Zoll-Bildschirm hat. Das Axon 7 Mini soll nun mit einem Preis von 299 Franken in der hart umkämpften Mittelklasse punkten.
Der erste Eindruck des Smartphones aus China ist im Vergleich zu den meisten Konkurrenten sehr gut: Das Unibody-Gehäuse aus Aluminium, das es in Gold und Silber gibt, wirkt hochwertig und solide. An den Seiten des Displays sind die Ränder schön schmal. Auffällig sind die beiden Stereo-Lautsprecher auf der Frontseite, die sich oberhalb und unterhalb des Bildschirms befinden.
Im Vergleich zu anderen Smartphones sind deren Öffnungen gross, was einen vollen Klang mit ausreichenden Bässen und einer erstaunlich hohen Lautstärke bringt. ZTE setzt Dolby Atmos als Sound-Technik ein, was auch über den Kopfhörerausgang – mit 3,5-mm-Klinkenstecker – Wirkung zeigt und das Axon 7 Mini in dieser Preisklasse für Musikliebhaber zur ersten Wahl macht. Allerdings sollten sich diese ein Headset eines Fremdanbieters gönnen, denn der mitgelieferte Ohrhörer ist bescheiden.

Display mit Amoled-Technologie

Das Display ist mit seinen 5,2 Zoll Diagonale und der vollen HD-Auflösung auf dem Niveau der Mittelklasse. Dank Amoled-Technologie werden die schwarzen Flächen sehr schön dargestellt, die Helligkeit könnte insgesamt jedoch etwas besser sein.
ZTE ergänzt Android 6.0 noch um seine eigene Benutzeroberfläche MiFavour 4.0, bei der nicht immer alle Einstellungen auf Anhieb zu finden sind. Dafür gibt es nette Ergänzungen wie eine Aktivierung des Bildschirms per nutzerdefiniertem Sprachbefehl. Die Hauptbedienelemente sind nicht als physische Tasten auf der Oberseite, sondern nur als virtuelle Elemente im Display vorhanden. Vor allem der dadurch auf einigen Funk­tionsebenen fehlende Home-Button wird manche Anwender stören.
Auf der Rückseite sitzt unterhalb der Kamera ein runder Fingerabdruck-Sensor. Über diesen können auch Fotos aufgenommen und Anrufe angenommen werden, weitere Funktionen wie etwa Wischgesten sind aber nicht möglich. Gut ist ebenfalls, dass der zweite Slot alternativ zur MicroSD-Karte auch eine zweite Nano-SIM aufnimmt. Für die Preisklasse ist der Datenspeicher mit 32 GB ausreichend bemessen, auch wenn im Lieferzustand schon fast ein Drittel belegt ist.
Beim Prozessor kommt ein Snapdragon 617 zum Einsatz, der zwar acht Kerne mitbringt, aber im Antutu-Benchmark mit knapp 47.000 nur mittelmässige Leistungen bringt, die in etwa auf dem Niveau der direkten Konkurrenten liegen. In Kombination mit den 3 GB Arbeitsspeicher ist das Smartphone im Alltag trotzdem ausreichend schnell, es gibt nur selten kleine Verzögerungen beim Aufrufen von Apps und auch im Kameramodus beim Speichern von Bildern.

Ordentliche Hauptkamera beim Axon 7 Mini

Die rückwärtige 16-Megapixel-Hauptkamera ist ordentlich, doch die Bilder wirken etwas blass und werden vom Autofokus auch nicht immer zuverlässig scharf gestellt. Bei nachlassendem Licht werden die Fotos zudem schnell verschwommen, obwohl die Blende mit f/1.9 eigentlich recht üppig bemessen ist. Abhilfe schaffen oft die manuellen Einstellungen, die der Hersteller integriert hat. Auch der Blitz ist schön hell Die Frontcam mit acht Megapixel Auflösung und einer Blende von f/2.2 ist gut für Selfies geeignet, hat aber keine Unterstützung durch einen Blitz.
Beim Akku bieten die 2.705 mAh nicht allzu viel Kapazität und das zeigt sich in der Ausdauer, denn bei normaler Nutzung hielt der Kraftspender nur etwas mehr als einen Tag durch. Zur Not hilft ein Stromsparmodus mit eingeschränkter Funktionalität. Über den USB-Type-C-Anschluss und das mitgelieferte Ladegerät wird Quick Charge 2.0 unterstützt, so dass der Akku in 30 Minuten wieder knapp zur Hälfte befüllt war.




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