Test: Fujifilm X-H1

Videos auf einem neuen Level

«Fujifilm-Kameras sind für Fotos gemacht, aber nicht für Videos.» Diese Meinung ist weitverbreitet – und das nicht einmal zu Unrecht. Doch mit der X-H1 ist das Thema für die meisten Videografen vom Tisch, denn es wurde heftig aufgerüstet.
Die Filme werden mit einer hohen Datenrate von 200 Mbit pro Sekunde aufgezeichnet – auf Wunsch auch mit F-Log, das intern verarbeitet und direkt auf die SD-Karte geschrieben werden kann. Die Farbtiefe beträgt 8 Bit mit der Farbunterabtastung von 4:2:0. Wird das Signal direkt über den Micro-HDMI-Ausgang auf einen externen Rekorder ausgegeben, ist auch 4:2:2 möglich.
Nicht möglich sind Aufzeichnungen mit 10 Bit Farbtiefe, wie sie zum Beispiel von der Panasonic GH5 geboten werden. Um diese Vorzüge zu nutzen, müssen die Ambitionen jedoch deutlich über die Erstellung eines Video-Blogs hinausgehen.
Durch die Verbesserung des «thermalen Managements» sind jetzt 4K-Aufnahmen bis zu einer Dauer von 15 Minuten möglich – das sind fünf Minuten länger als mit der X-T2. Bei der direkten Ausgabe via HDMI fällt allerdings auch dieses Limit. Wird die Auflösung auf Full HD reduziert, steigt die Bildrate auf bis zu 120 fps, was Zeitlupen-Effekte ermöglicht.
Schön farbig!
Während der Aufnahme können alle Simulationen der analogen Fuji-Farbfilme verwendet werden, die bei JPEG-Fotografen so beliebt sind: Astia, Velvia, Acros und wie sie alle heissen. Neu ist bei der X-H1 die Filmsimulation Eterna, die sich am vergangenen Analogfilm gleichen Namens orientiert. Eterna wurde für Kinofilme verwendet, unter anderem für «The King’s Speech» und «Black Swan».
Eterna liefert weiche Bilder mit geringer Sättigung und flauen Kontrasten – das sind ideale Voraussetzungen für alle, die das Color-Grading am PC selbst in die Hände nehmen möchten. Die Filmsimulation lässt sich theoretisch auch für Fotos verwenden – doch sie erzeugt Bilder, die wohl kaum jemand haben will:
Die «Eterna»-Filmsimulation erzeugt flaue Videobilder, die sich sehr gut für das nachträgliche Color-Grading eignen
Quelle: PCtipp / ze

Steuerung

Jede Kamera mit einer gehobenen Videofunktion benötigt ein Touch-Display, vor allem um zu fokussieren oder um während der Aufnahme den Fokus weich und geräuschlos zu verlagern. Auch die X-H1 kommt mit einem solchen Display, das sich darüber hinaus nach hinten und zur Seite schwenken lässt. Ausserdem lässt sich damit auch das Q-Menü steuern. Doch grundsätzlich ist die Bedienung der X-H1 so durchdacht und praktisch, dass die Touch-Bedienung wirklich nur bei der Videosteuerung einen echten Nutzen bietet.



Das könnte Sie auch interessieren