Kamera 11.12.2019, 13:02 Uhr

Sony a7R IV in unserem Testcenter

61 Megapixel und ein smartes Autofokus-System sollen die Sony a7R IV sowohl von der Konkurrenz, als auch von den Vorgängermodellen abheben. Die Megapixel braucht man zwar nicht unbedingt, aber die Ergebnisse haben durchaus ihren Reiz.
Die Sony a7R IV ist ein ordentlicher Brocken, aber auch gefüllt mit Leistung
(Quelle: Sony)
Erinnern Sie sich noch, als spiegellose Systemkameras (DSLMs) mit Kompaktheit und niedrigem Gewicht beworben wurden? Diese Zeiten sind grösstenteils vorbei. Einsteigermodelle profitieren zwar tatsächlich noch von kompakteren Formfaktoren im Vergleich zu den älteren Spiegelreflex-Kameras (DSLRs), im High-End-Bereich wurde der freigewordene Platz jedoch schnell mit besseren Komponenten aufgefüllt.
Dabei sei gesagt: Die Sony a7R IV ist durchaus kleiner als eine preislich vergleichbare DSLR. Aber auch nur so lange, bis man ein Objektiv draufschraubt. Denn der grosse Vollformat-Sensor gelüstet auch nach grossem Glas für davor. Und schon ist der Grössenvorteil dahin. Aber: Spiegellose Systeme bieten längst bessere Vorteile als nur ein kompakteres Chassis und der grössere Body kommt normalerweise mit angenehmerer Bedienung.

Bedienung

Genau das ist bei der a7R IV Programm. Das Profil der Kamera wurde im Vergleich zum Vorgänger leicht überarbeitet und setzt an den richtigen Orten an. Allem voran ist der Griff der a7R IV deutlich bequemer und bietet auch für grössere Hände ordentlich Platz. Die Platzierung der Knöpfe und Räder ist dabei gut gewählt und ermöglicht eine fast komplett einhändige Bedienung. Zumindest wenn man die Kamera mit einem schweren Objektiv einhändig tragen kann/will.
Der grosse Griff bietet ordentlich Platz und einen guten Halt
Quelle: Sony
Etwas verwunderlich ist dabei die Platzierung des Modus-Rades oben rechts. Dieses kann durch seinen (an sich sinnvollen) Sperrknopf so oder so nur schwer einhändig bedient werden und dürfte so oder so meistens im gleichen Modus bleiben. Entsprechend hätte das Rad auch links des Suchers platziert werden können, wodurch auf der rechten Seite Platz für etwas anderes frei geworden wäre. Beispielsweise für ein kleines LCD mit den aktuellen Einstellungen.
Die neuen Knöpfe der a7R IV können überzeugen
Quelle: Sony
Generell sind die Räder der a7R IV nicht das stärkste Bedienelement. Besonders die beiden Rädchen für Blende und Belichtungszeit sind nicht ideal platziert und wirken etwas rutschig. Gleiches gilt für das Rad um das Steuerkreuz auf der Rückseite, wenn auch weniger stark. Sehr solid ist hingegen das einrastende und strenggehende Rad für die Belichtungskorrektur. Ebenfalls deutlich verbessert sind die Knöpfe der a7R IV. Sämtliche Buttons bieten einen angenehmen Widerstand und sind gross und abstehend genug, um sie sogar mit Handschuhen bequem drücken zu können. Gleiches gilt für den Joystick.
Die Oberseite der a7R ist ein wenig speziell angeordnet
Quelle: Sony
Die Sony a7R IV bietet neben der Button-Steuerung auch gewisse Touch-Elemente an. Allerdings wirkt die Implementierung etwas altbacken. So können nicht alle Elemente per Touch bedient werden und gewohnte Gesten wie «Pinch to zoom» gibt es nicht. Dort wo die Touch-Bedienung aktiv ist, bietet sie aber einen klaren Mehrwert.
Die Steuerung der a7R IV ist nicht immer ganz intuitiv
Quelle: Sony
Gerade bei der Menüsteuerung würde Touch helfen. Hier kämpft Sony weiter mit einem breiten Angebot an Einstellungen und keiner guten Methode, diese zu sortieren. Häufig genutzte Optionen können in ein frei einstellbares Schnellzugriffsmenü gepackt werden. Alles andere sucht man jedoch in einem Dschungel von Menüs, die nur grob einer Logik folgen. Gut: Haben Sie Ihre perfekten Einstellungen gefunden, können Sie diese in eine benutzerdefinierte Voreinstellung speichern, und diese sogar per SD-Karte auf eine andere a7R IV übertragen.



Das könnte Sie auch interessieren