Testcenter 28.03.2023, 15:33 Uhr

Sonos Era 100 und 300 im Test

Warum die Autorin anfangs kaum die Finger vom Era 300, der 3D-Audio-Qualität bietet, lassen konnte, und wie die beiden Sonos-Speaker im Alltag klingen, lesen Sie hier.
Die Testgeräte, der Era 300 (links) und der Era 100, kamen ganz in Weiss
(Quelle: Sonos)
Der Audiogerätehersteller Sonos hatte Anfang Monat die beiden Speaker der nächsten Generation vorgestellt. Während der Era 100 eine Neuauflage des Sonos One ist, ist der Era 300 ein komplett neuer Speaker, der für 3D-Audio mit Dolby Atmos sorgt. Bei beiden Modellen gibts neu Bluetooth-Konnektivität, Trueplay für Android und einen AUX-In-Anschluss. Die Sonos-Speaker sind ab sofort im Store des Herstellers erhältlich.

Das ist der Era 300

Der Sonos Era 300 in Schwarz
Quelle: Sonos
Der Era 300 kommt in einer neuen Verpackung. Links und rechts ist der Speaker für den sicheren Transport verriegelt. Nach der Entriegelung kann man den Deckel hübsch hochziehen, als würde die Essensglocke von einer Speise in einem Gourmetrestaurant (dramatisch) hochgehoben.
Der Era 300 ist in der Verpackung sicher verstaut, bis er bei Ihnen zu Hause ankommt und in Betrieb genommen wird
Quelle: Sonos

Optik/Haptik

Auch wenn das jetzt vielleicht seltsam klingt: Zu Beginn konnte ich kaum die Finger vom Sanduhr-artigen Speaker-Gehäuse lassen. Die Oberfläche ist nicht nur wertig verarbeitet, sondern fühlt sich unglaublich gut an. Nicht nur die unterschiedlichen Oberflächen, sondern auch die Vorderseite mit den zahlreichen Auslassungen sind ein haptisches Fest für die Sinne.
Nett: Neu können Sie auch per Wisch-Geste auf dem Speaker die Lautstärke regeln
Quelle: cma/PCtipp.ch
Was mir bei der physischen Steuerung besonders gefiel: Man kann zwar wie bisher per Tippen am Gerät selbst die Lautstärke verringern oder erhöhen, doch neu kann man dies ausserdem durch eine Streichbewegung (swipen) erledigen. Das hat mir sehr gefallen.
Die Inbetriebnahme geschieht wie gewohnt über die Sonos-App (Version S2) und es gab keinen Grund zur Beanstandung.
Sonos App beim Hinzufügen des Era 300 plus (der gekoppelte) Musikstreamingdienst Apple Music mit dem aktuellen Album von Miley Cyrus (Dolby Atmos Qualität)
Quelle: Screenshots/PCtipp.ch

Dolby Atmos (3D-Audio/spatical audio)

Unter der Haube wurden erstmals sechs leistungsstarke Treiber in einen kompakten Speaker verbaut, die den Sound nach links, rechts, vorne und oben leiten. Dadurch wird eine Audioleistung mit Dolby Atmos (3D-Audio, engl. spatial audio) geliefert. Für ein akustisches 3D-Erlebnis muss man mit dem Wi-Fi-Netz verbunden sein und Dolby-Atmos-Musik von einem unterstützten Dienst streamen. Sonos unterstützt derzeit 3D-Spacial-Audio via Amazon Music, via Apple Music ist es offiziell ab 28. März 2023 verfügbar. Wer also Spotify (Premium) nutzt, hat leider Pech.
Mehr zur Sounderfahrung während des Tests finden Sie auf der nächsten Seite.

Multichannel-Sourround-Sound

Der Era 300 ist zudem der erste Sonos-Speaker, der Multichannel-Surround-Sound liefert, wenn er als Surround-Lautsprecher für ein Heimkino-Setup verwendet wird. Das bedeutet: Man kann zwei (gleiche) Speaker mit einer Sonos Arc oder der Beam (Gen. 2) verbinden, um ein Dolby-Atmos-Erlebnis zu schaffen. Wir hatten nur einen Era 300 zur Verfügung, deshalb konnte dies nicht getestet werden.
Es gibt ausserdem neu einen AUX-In-Anschluss. Um etwa einen Plattenspieler direkt an den Era 300 anzuschliessen, benötigen Sie allerdings den Sonos Line-In-Adapter und ein Zusatzkabel (beides separat erhältlich). Ausserdem gibt es für den Era 300 eine spezielle Wandhalterung oder einen Standfuss, um beim letzteren die Kabel zu verbergen. Beispielsweise kann man die Standfüsse im TV-Setting daheim neben oder hinter dem Sofa aufstellen, um den 3D-Sound eines Films so richtig zu geniessen. Zwar konnte dies nicht Zuhause ausprobiert werden, doch ich habe dies so beim Presseanlass erlebt. Sagen wir es so: Wenn Sie bisher nicht von Alien- oder Flugzeug-Actionfilmen beeindruckt waren, dann werden Sie mit so einem Setting durch spacial audio (3D) kinomässig 'reingesogen.
Zubehör für die neuen Speaker ist separat erhältlich. Sieht edel aus, ist aber nicht gerade ein Schnäppchen
Quelle: Sonos

Trueplay: Schnelles Tuning und neu für Android verfügbar

Was gefällt: Das Prozedere für Trueplay wurde einfacher. Vorbei die Zeiten, als man wie ein Clown im Zimmer umhergehen musste (hier erklärt). Neuerdings geht das viel schneller, wenn man das schnelle Tuning wählt. Für Anspruchsvolle gibt es das Erweiterte Tuning, das leider das oben erklärte Prozedere noch bedingt. Viel wichtiger: Trueplay war lange iPhones vorbehalten, nun ist das Feature auch für Android erhältlich.
Das Zubehör, die Standfüsse für den Era 300 (separat erhältlich), sieht stylish aus, ist aber nicht gerade günstig zu haben. Ein Zweierset-Standfuss für den Sonos Era 300 kostet im Sonos-Shop rund 300 Franken. Man kann sie jetzt vorbestellen, geliefert werden sie jedoch erst Ende Mai 2023. Alternativ gibts eine Wandhalterung ab Fr. 89.-.

Das ist der Era 100

Der Sonos Era 100 ist der Nachfolger des Sonos One und wird diesen daher im Markt ersetzen. Wenn Sie einen Sonos One zu Hause haben, sollen die beiden Geräte aber zusammen funktionieren. Der Era 100 ist ein wenig grösser als der Vorgänger, hat also auf Wunsch immer noch im Bücherregal Platz. Allerdings sind sowohl Hard- als auch Software komplett neu.
Auch der Era 100 – der Nachfolger des One – ist nicht von schlechten Eltern
Quelle: Sonos
Sound gibts nun in Stereo. Zwei abgewinkelte Hochtöner liefern die hohen Frequenzen nach links und rechts für kristallklaren Stereo-Sound. Der grössere Mitteltöner sorgt gleichzeitig für den ordentlichen Bass. Zwei Era 100 können auch für den Filmabend als Surround-Speaker verwendet werden, um zusammen mit einer Soundbar ein Surround-Sound-System zu erschaffen – oder Sie verwenden sie als Stereo-Paar.
Wer mit seinem Sonos One zufrieden ist, muss nicht zwingend updaten. Der Era 100 erhielt aber ein paar nette Upgrades
Quelle: cma/PCtipp.ch
Auch beim Era 100 gibts neuerdings einen AUX-In-Anschluss und Trueplay für Android, mit dem über individuelle Mikrofon-Arrays die Raumakustik für das eigene Zuhause optimiert wird. Auch der Era 100 hat oben den neuen, kapazitiven Schieberegler für die Lautstärke, den ich im Test sehr schätzte. Noch mehr, dass die Nutzerinnen und Nutzer die Wahl haben: Man kann weiterhin links und rechts die Lautstärke durch Tippen verändern, wenn man das möchte. Dies ergänzt die Steuerung via Sonos Voice Control, per Sonos-App oder Apple AirPlay 2.
Unterseite Era 100 (links) vs. Sonos One
Quelle: cma/PCtipp.ch
Zum Zubehör: Auch für den Era 100 gibt es einen separat erhältlichen Standfuss. Im Zweierset schlägt dies beim Hersteller nochmals mit rund 300 Franken zu Buche. Diese scheinen sofort lieferbar zu sein. Alternativ gibts eine Wandhalterung ab Fr. 79.-. Mehr dazu hier.

Sound

Era 300

Um den 3D-Sound auszukosten, wurde die Sonos-App für iPhones (S2) mit dem Streamingdienst Apple Music verknüpft. Wer bisher via Spotify-Premium-Account Musik streamt: Sound in Dolby-Atmos-Qualität (3D-Audio) ist natürlich eine andere Liga – und der Era 300 macht das eindrücklich klar. Um es kurz zu machen: Dolby Atmos klingt mit dem Era 300 einfach hammermässig.
Auch wenn man gerne sanfteren Klängen in geringer Lautstärke lauscht, klingt der Era 300 gut. Der Era 300 für rund 500 Franken bietet sehr, sehr viel für einen fairen Preis.
Bedauerlich ist nur, dass man derzeit mit einem Spotify-Premium-Account damit keine Dolby-Atmos-Musik hören kann. Man benötigt einen Apple-Music-Account (oder Amazon Music) und muss diesen Dienst – wie sonst auch – mit der Sonos-App verbinden. So sehr ich Sonos-Produkte schätze, so sehr hadere ich persönlich mit dieser App (trotz vieler Updates in letzter Zeit).
Nicht zuletzt: Auch wenn man auf dem Era 300 Nicht-Dolby-Atmos-Sound hört, klingt das sehr gut.

Era 100

Klar, neben dem Era 300 verblasst der Era 100 ein klein wenig. Dennoch muss er sich nicht verstecken. Dank Trueplay passt sich der Sound ans heimische Büro an. Im mittelgrossen Raum konnte der Sound während des Testzeitraums überzeugen. Sollte es trotz Trueplay noch nicht ganz passen, kann in der Sonos-App am Klang (Bass bzw. Treble) geschraubt werden.
Auch hier gefiel die neue Steuerung auf dem Gerät (swipen, um die Lautstärke zu regeln). Über die Bluetooth-Taste auf der Rückseite können Sie rasch ein neues Gerät verbinden. Wer die Sprachsteuerung nicht nutzt, kann das Mikrofon hinten ganz abschalten. Möchte man die Sprachsteuerung jedoch verwenden: Oben auf dem Gerät gibt es eine überarbeitete Taste, um die Sprachsteuerung ein- oder anzuschalten (bisher das Mikrofon-Symbol).
Im Vergleich zum Sonos One ist eine Verbesserung zwar hörbar, aber wer zwei One-Speaker zu Hause hat, muss jetzt nicht gleich losrennen und diese ersetzen. Trotzdem sind die neuen Features nett. Wie üblich können Sie unterschiedliche Sonos-Speaker gruppieren, damit sie die gleichen Inhalte abspielen. Das hat mit einem Era 100 und einem Sonos One funktioniert. Zwei Era 100 können auch für den Filmabend als Surround-Speaker verwendet werden, um zusammen mit einer Soundbar ein Surround-Sound-System zu erschaffen – oder Sie verwenden sie als Stereo-Paar. Da PCtipp nur ein Modell erhielt, konnte dies nicht ausprobiert werden.

Preis und Verfügbarkeit sowie Fazit

Preis und Verfügbarkeit

Der Sonos Era 300 ist ab dem 28. März 2023 weltweit erhältlich und kostet in der Schweiz 499 Franken; der Era 100 ist für 279 Franken zu haben. Beide sind entweder in Weiss oder Schwarz zu kaufen. Es sind die ersten Geräte, die nach den neuen Sonos-Standards für verantwortungsvolles Design entwickelt wurden. Der Era 100 und der Era 300 bestehen aus recyceltem Kunststoff und werden in einer Verpackung aus 100 Prozent nachhaltig produziertem Papier ausgeliefert.
Die Standfüsse für beide Geräte können zwar schon im Sonos-Shop vorbestellt werden, geliefert werden sie beim Era 300 jedoch erst Ende Mai 2023. Jene für den Era 100 scheinen lieferbar zu sein.

Fazit

Der Era 300 füllt locker auch ein grosszügiges Wohnzimmer aus und ist für diesen Preis einfach ein Leckerbissen. Wenn Sie Musik in Dolby-Atmos-Qualität ausprobieren möchten, umso mehr. Allerdings gibt es momentan noch nicht so viel Sound in 3D-Qualität (spatial audio) zum Lauschen. Trotzdem überzeugten im Test Design, Bedienung und der Sound rundum.
Der Era 100 klang im Test ebenfalls sehr gut, auch wenn er keinen 3D-Sound bietet. Der Nachfolger des Sonos One hat aber sonst praktisch alle Neuheiten des Era 300 erhalten. Auch hier gibts Trueplay für Android, die neue Bedienung und den AUX-Anschluss. Wer einen One hat, braucht nicht unbedingt upzudaten. Für alle anderen: Es gab im Test nichts zu meckern.

Testergebnis

Rasches Bluetooth-Pairing per Taste, Trueplay auch für Android, Lautstärke ändern per Swipe, Era 100: neu auch Stereo, Era 300: Dolby Atmos klingt hammermässig/Multichannel-Sourround-Sound
Zubehör teuer, Dolby-Atmos-Sound nur via Apple Music/Amazon Music

Details:  Beide: Sprachsteuerung, WLAN, Bluetooth, Trueplay, Apple AirPlay 2, Touch-Steuerung, feuchtigkeitsbeständig, AUX-In-Eingang, Bluetooth- und Mikrofon-Taste auf der Rückseite, Android- und iOS-Kompatibel • Era 300: Zusätzlich Dolby Atmos • Sonos-App-Version: 15.2 (Android+iOS)

Preis:  Era 300: rund 500 bei Sonos / Era 100: rund Fr. 280.- bei Sonos

Infos: 




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