Monitor 17.12.2019, 13:50 Uhr

Lenovo Legion Y44w-10 im Test

Für alle, die genug davon haben, ihren PC-Bildschirm in Zentimetern zu messen.
«Guten Tag, ich hätte gerne einen Meter Bildschirm»
(Quelle: Lenovo)
Es ist nicht gerade alltäglich, dass wir beim PCtipp Geräte mit Metermassen auf dem Tisch stehen haben. Eigentlich fast ausschliesslich bei TVs. Mit einer Spannweite von rund 1,05 Metern hält der Lenovo Legion Y44w-10 jedoch direkt aus dem Karton einen Rekord: Er ist der breiteste Monitor, der je auf meinem Tisch stand. Nimmt man das Display in Betrieb, wird es sogar noch etwas extremer, da die gebogene Bauform (1800R) alles noch etwas grösser erscheinen lässt. In der Höhe gewinnt der Monitor jedoch keinen Blumenstrauss. Mit rund 36,5 cm ist der Legion Y44w-10 etwa gleich hoch wie übliche Widescreen-Monitore. Das ist auch das ganze Konzept von Lenovos Ultrawide-Modell: So hoch wie ein üblicher Monitor, aber so breit wie zwei davon. Beim Lenovo Legion Y44w-10 sind es etwa zwei 24-Zoll-Bildschirme im Format 16:9 nebeneinander, ohne den Rand dazwischen. Es entsteht ein 32:9-Display mit einer Auflösung von 3840 × 1200 Pixeln.

Design

Abgesehen von der imposanten Grösse ist der Legion Y44w-10 relativ dezent gehalten. An drei Seiten des Bildschirms sind lediglich ein Zentimeter Rand zu sehen. Das ist zwar mehr als die 3 mm abstehender Gehäuserand, was in einer schwarzen Fläche resultiert, aber dennoch sehr solid. Unter dem Display sind 2,5 cm Kunststoff angebracht, dafür nur 1 mm unbelichtete Fläche. Zentral ist ein vergleichsweise unauffälliges Legion-Logo angebracht und am unteren rechten Rand findet man die OSD-Knöpfe sowie die Power-LED.
Für einen Gaming-Monitor ist der Y44w-10 eher dezent gehalten
Quelle: Lenovo
Die Rückseite des Y44w-10 ist grösstenteils funktional, ohne dabei schlecht auszusehen. Etwa die Hälfte des Monitors ist rund 2,5 cm dick und in glattem Anthrazit gehalten. Die restlichen 50 Prozent, etwa in Form eines kleineren 32:9-Monitors, steht zusätzliche 3,8 cm ab und ist zur Rückseite hin mit kleinen, runden Luftlöchern versehen. Diese helfen sowohl bei der Kühlung, sind aber auch ein auffälliges Design-Element. Am zentral über dem Ständer angebrachten Handgriff bringt ein schmaler, blauer Streifen ein kleines Stück Farbe ins Spiel. Das Branding ist ebenfalls einfach gehalten. Ein kleines Lenovo-Relief ist oben links (von der Rückseite aus gesehen) am Rand angebracht. Direkt rechts neben den Luftlöchern ist ein grösseres Legion-Logo platziert, glänzend schwarz auf mattem Anthrazit.
Ständer und Standfuss werden jeweils einzeln angebracht. Der Ständer mit einer Platte, die in den Rücken des Displays eingeklickt wird, der Standfuss mittels einer Schraube mit Schnellverschluss (Bügel). Auf den ersten Blick wirkt der Ständer etwas billig, allerdings erweist sich die Konstruktion als äusserst stabil. Das Display wackelt kaum und hält auch beim Verstellen die Position gut, trotz des gigantischen Displays, das daran hängt. Der Standfuss lässt von Anfang an keine Zweifel offen. Falls es jemals ein Videogame gibt, in dem man in einem Cyberpunk-Australien Jagd auf wildgewordene Mecha-Känguruhs macht, MUSS der Standfuss des Legion Y44w-10 als Bumerang verfügbar sein. Nicht nur die Form stimmt dafür, sondern auch das Styling. Glattes Schwarz mit blauen Akzenten und aerodynamisch aussehenden Löchern machen diesen Standfuss zu einem Hingucker, ohne zu sehr ins Auge zu stechen. Zudem ist der Fuss grundsolid und hält den Y44w-10 fest auf dem Tisch. Wer seinen Monitor lieber an die Wand oder an eine eigene Halterung hängt, kann das dank VESA-100-mm-Befestigung tun. Das kann beim Y44w-10 durchaus ein Vorteil sein, da der Monitor einiges an Tiefe benötigt. Das unter anderem wegen der Biegung im Display, aber auch wegen des grossen Standfusses.
Die Kurve des Y44w-10 beträgt 1800R und braucht so schon ein wenig Platz
Quelle: Lenovo
Was die Ergonomie angeht, bietet der Y44w-10 alles, was man von einem Monitor dieser Kategorie erwarten kann. Das Display lässt sich neigen, um den Ständer drehen und in der Höhe verstellen. Nicht möglich ist eine Pivot-Drehung ins Hochformat, was bei einem Display dieser Grösse und dieses Formats jedoch wenig Sinn ergeben würde. Das gebogene Design bringt jedoch für gewisse Nutzer einen Nachteil mit sich: Die Form funktioniert dann am besten, wenn der Nutzer gerade und zentriert vor dem Bildschirm sitzt. Falls Sie regelmässig seitlich versetzt oder mit mehreren Personen am Bildschirm sitzen, kann ein gebogenes Display seine Stärken nicht optimal ausspielen. Das ist nicht spezifisch für dieses Lenovo-Modell so, sondern allgemeingültig. Durch die eher starke Biegung von 1800R ist das Problem bei diesem Monitor etwas ausgeprägter als bei anderen.



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