Testcenter 20.01.2021, 09:48 Uhr

Teufel Supreme On im Testbericht

Der deutsche Audio-Hersteller Teufel hat sein On-Ear-Portfolio erweitert. Die Supreme On sollen mit guter Akkuleistung und aptX-Unterstützung glänzen. Wie die 169 Franken teuren Supreme On sich schlagen, erfahren Sie in unserem Test.
(Quelle: Teufel)
Teufel hat zum Jahresende hin seine On-Ear-Serie erweitert – eine Kopfhörergattung, die früher bei Endkunden sehr präsent war, nun aber gefühlt immer mehr in den Hintergrund tritt. Over-Ear und vor allem True-Wireless-Stöpsel haben übernommen. Das hält Audio-Experten aber nicht davon ab, auf diesem Gebiet weitere Produkte zu entwickeln.

Optik & Haptik

Gleich nach dem Auspacken sticht der Supreme On optisch ins Auge. Logisch, werden Sie denken. Ist ja auch ein Teufel-Kopfhörer. Aber so war das gar nicht gemeint, im Gegenteil. Knalliges Rot gibt es zum Beispiel gar nicht. Stattdessen dezente Cremefarben oder Grau – natürlich gibts dann ebenfalls auch noch was Dunkelblaues und Grünes, aber die leuchtenden neonfarbenen Geräte sucht man hier vergeblich. Auch das dominante Branding – das T auf den Ohrmuscheln – kommt nicht vor. Stattdessen steht «Teufel» in kleinen Lettern auf dem Bügel – farblich kaum abgesetzt vom Rest des Kopfhörers. Etwas grösser findet sich der Schriftzug dann geprägt auf der Innenseite des Bügels – nicht zu sehen, wenn man die Hörer trägt.
Zudem wirkt der Kopfhörer allgemein recht klein. Beinahe dachte ich: Den bringe ich gar nicht über meinen Kopf. Hat aber dann doch funktioniert. Der nur 178 Gramm leichte Hörer besitzt weiche Ohrpolster, sodass das altbekannte «Ohrendrückproblem» im Testverfahren nicht aufgetreten ist – wie es sich allerdings für Brillenträger verhält, kann ich nicht beurteilen. Nach dem Hören kann man die Ohrmuscheln mit dem Federstahlbügel samt Gelenk einklappen und im beigelegten Beutel gut verstauen – die geringe Grösse ist Trumpf. Um meinen Hals schaffen es die Supreme On aber nicht, die klassische «Sommertragemethode» entfällt also.
Auf der Unterseite des linken Ohrhörers finden sich ein Klinkeneingang (3,5 mm, Kabel wird mitgeliefert), ein USB-C-Slot zum Aufladen und ein Button zum Anschalten und Koppeln. Links findet sich ein Vier-Wege-Joystick, mit dem man dann während des Musikhörens navigiert. Das war mir, vor allem aber nicht nur am Anfang, etwas zu friemelig. Aber ich bin ja auch bekennender Grobmotoriker.

Inbetriebnahme

Der Supreme On unterstützt Bluetooth 5.0 und NFC – Kopplung klappt in einer Sekunde. Genauer können wirs nicht sagen, da das Daumengelenk nicht schnell genug ist, um auf den Stopp-Button der Zeitmesser-App zu drücken.
Zudem werden der aptX- und der AAC-Codec unterstützt, und zwei Aussenmikrofone erleichtern den Telefonanruf mit aufgesetztem Kopfhörer. Eine aktive Geräuschunterdrückung gibt es nicht, allerdings dämpfen die üppigen Ohrpolster ohnehin das meiste weg. Und eine spezielle Technologie von Qualcomm, genannt cvc, soll ebenfalls helfen. Da es aktuell etwas schwierig ist, überlaufene Bahnhöfe zu Testzwecken zu finden, haben wir in der heimischen Stube einen anderen Lautsprecher auf Zimmerlautstärke laufen lassen und die Kaffeemaschine laufen lassen (mit integriertem Mahlwerk). Während die äusseren Klänge nicht hörbar waren, konnte man das hochfrequente Krächzen des Bohnenmahlwerks zwar irgendwo in der Ferne hören, allerdings nicht so, dass es den Musikgenuss getrübt hätte.

Der Sound

Und was für ein Genuss das war: Mit einem druckvollen Bass, klaren Stimmen und erstaunlich definierten, einzeln heraushörbaren Instrumenten überzeugt der Supreme On auf ganzer Linie. Interessanterweise auch bei instrumentellem Kuddelmuddel wie etwa Blink 182 oder der schepprigen Oi-Mukke der Cockney Rejects ist das im Grossen und Ganzen gelungen – und wenn es irgendwo hakt, dann bietet die Teufel-App im Equalizer nicht nur eine Reihe an Presets an, sondern lässt Sie auch selber Hand anlegen, sodass man dort das letzte Optimum für seinen Geschmack rauskitzeln kann.
Zudem bietet der Supreme On eine Reihe netter Features an: Neben einem Wiedergabestopp beim Absetzen der Hörer – Teufel nennt dies «Smart-Pause» – gibt es eine äusserst interessante Funktion namens «Share-Me» – so lassen sich zwei Kopfhörer kabellos mit der gleichen Quelle – zum Beispiel dem Smartphone – verbinden und gemeinsam Musik hören.
Last but not least: der Akku. Gute 20 Stunden hält er bei durchschnittlicher Nutzung durch, zwei weitere Stunden Musikgenuss waren mir nach 15 Minuten Ladezeit vergönnt. Das ist tipptopp.

Fazit

Abgesehen vom etwas knappen Sitz an meinem grossen Haupt und der für wenig filigrane Hände etwas gewöhnungsbedürftigen Steuerung haut der Supreme On in jedem Bereich voll rein. Kaufempfehlung!

Testergebnis

Sound, Akku, Verarbeitung
Etwas klein, Steuerung behagt nicht komplett

Details:  teufel.de

Preis:  Fr. 169.-




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