Kamera-Test 05.12.2023, 15:15 Uhr

Panasonic Lumix G9 II im Test

Mit der G9 II verschwimmt die Linie zwischen Foto- und Videokameras noch mehr. Und vielleicht mehr als nötig.
Die Lumix G9 II verwendet das Chassis der S5 II
(Quelle: Panasonic)
Mit der GH5 und der G9 lancierte Panasonic vor einigen Jahren zwei richtige Schwergewichte. Allerdings nur im übertragenen Sinn, denn die beiden Kameras waren zwar schwer bepackt mit Features, aber insgesamt eher kompakt, Micro-Four-Thirds sei Dank. Eine GH6 gibt es schon eine Weile, und mit den neuen Vollformat-Kameras hat Panasonic technisch einen weiteren Sprung nach vorn gemacht. So sieht die ursprüngliche G9 mittlerweile etwas angestaubt aus. Zeit also für eine neue Version. Die G9 II kommt mit einem komplett neuen Gehäuse und ein paar starken Features, die ein breites Publikum ansprechen dürften.
Genau genommen ist das Gehäuse zwar gar nicht komplett neu. Es handelt sich nämlich um das gleiche Chassis wie bei der S5 II. Nur der Lüfter fehlt, und das Objektiv-Mount ist für die MFT-Kamera natürlich kleiner. Ansonsten sind die beiden Kameras äusserlich quasi identisch. Das heisst im Positiven, dass die G9 II genauso bequem zu bedienen ist, wie eine Vollformat-DSLM, im Negativen aber auch, dass sie genauso gross und schwer ist. Von den Vorteilen des MFT-Systems bleiben da höchstens noch die kompakteren Objektive, wobei das nicht zu unterschätzen ist.
Die Bedienung ist wie bei der S5 II, was grösstenteils gut so ist
Quelle: Panasonic
Bereits im Test zur S5 II haben wir die Bedienung gelobt, daher gilt das auch für die G9 II, die in diesem Punkt identisch ist. Die Buttons sind sinnvoll platziert und allesamt bequem zu erreichen. Dazu liegt die Kamera angenehm in der Hand und ist trotz der ordentlichen Grösse nicht übergross. Den einzigen Nachteil der S5 II hat Panasonic leider auch übernommen: Das Steuerkreuz ist weiterhin schwammig. Dank Touch-Display und Joystick braucht man es aber nicht so oft.
Im Hinblick auf Anschlüsse und Ausstattung bietet die G9 II mehr als üblich. Neben dem HDMI-A-Anschluss gibt es USB-C, über das auch eine SSD angeschlossen werden kann, und 3,5-mm-Steckplätze für Mikrofon und Kopfhörer. Aufgenommen wird auf zwei SD-Karten. In einem kleineren Body hätte wahrscheinlich das eine oder andere dieser Features dem Platzmangel klein beigeben müssen. Was hingegen fehlt, ist das LCD auf der Oberseite, welches bei der G9 noch verbaut war. Stattdessen findet man dort das Modus-Rad, welches früher links vom Sucher angebracht war. Dort befindet sich neu das Auswahlrad für den Auslöser.
Anschlüsse gibt es mehr als bei den meisten Konkurrenten
Quelle: Panasonic
Die G9 war noch klar als Foto-Pendant zur Video-First-Kamera GH5 platziert worden. Bei der G9 II geht es deutlich stärker in Richtung Video. Zwar sind die Foto-Features der Kamera nach wie vor stark, aber deutlich weniger prioritär wie noch beim Vorgängermodell. Von Panasonic her dürfte das weniger ein Wink mit dem Zaunpfahl sein, sondern mehr eine Sparmethode. Das Gehäuse der S5 II wiederzuverwenden, spart Panasonic ziemlich sicher eine Menge Geld.



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