Bern
30.11.2023, 16:44 Uhr
Fehlerhafte Geschwindigkeitsmessungen wegen Softwarefehler
Zwischen dem 12. September und dem 19. Oktober 2023 kam es aufgrund eines Fehlers in der Programmierung der Software von vier neuen Messsystemen in der Stadt Bern zu rund 9’600 fehlerhaften Geschwindigkeitsmessungen.
(Quelle: Bredar)
Die betroffenen Personen werden in den kommenden Tagen brieflich informiert und die rund 6’000 bereits bezahlten Ordnungsbussen zurückerstattet.
In den letzten Jahren hat der Messgerätelieferant Bredar AG mit dem Gerätehersteller SensysGatso aus den Niederlanden eine neue Generation von Messsystemen mit Schleifentechnologie für die Schweiz finalisiert. Die Prüfung und Zulassung dieser Messsysteme wurden durch das Eidgenössische Institut für Metrologie METAS durchgeführt und am 16. November 2022 abgeschlossen. Nach dieser Zulassung hat das METAS die Systeme geeicht und den Betrieb für sieben Standorte mit zwei verschiedenen Schleifenkonfigurationen in der Stadt Bern freigegeben. Dabei handelt es sich um vier Anlagen mit 2.2 Meter Schleifenabstand und drei Anlagen mit 2.5 Meter Schleifenabstand. Am 12. September 2023 erfolgte die operative Inbetriebnahme durch die Kantonspolizei Bern.
In der Anfangsphase hat die technische Verkehrsüberwachung der Kantonspolizei Bern bei den vier Standorten mit gleicher Schleifenkonfiguration (2.2 Meter Schleifenabstand) überdurchschnittlich viele Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt. Zudem trafen vermehrt Rückmeldungen von Betroffenen ein. Die Kantonspolizei Bern forderte nach Abklärungen mit dem Gerätelieferanten eine Nachkontrolle beim METAS an. Diese ergab schliesslich, dass die Geschwindigkeit an den vier betroffenen Standorten mit den 2.2 Meter Schleifenabständen zu hoch ausgewiesen wurde. Dieser Umstand konnte auf einen Programmierungsfehler in der Geräte-Software zurückgeführt werden. Schweizweit werden nur diese vier Anlagen mit dieser Schleifenkonfiguration eingesetzt und sind somit die einzigen, die von diesem Fehler betroffen waren. Per 19. Oktober 2023 wurde die Auswertung der betroffenen Anlagen gestoppt. Aktuell laufen bei den involvierten Stellen umfangreiche Abklärungen, insbesondere auch zur Eruierung der Ursachen und zur Fehlerbehebung. Die Kantonspolizei Bern wird die vier Standorte wieder in Betrieb nehmen, sobald die Geräte durch METAS abgenommen und freigegeben wurden.
Insgesamt sind 9'604 Messungen zwischen dem 12. September 2023 und dem 19. Oktober 2023 fehlerhaft. Alle betroffenen Personen werden in den nächsten Tagen brieflich informiert und die rund 6’000 bereits bezahlten Ordnungsbussen zurückerstattet.