Riesige Angebote an Apps 01.11.2021, 13:58 Uhr

Native App oder Progessive Web App: Welche Variante performt am besten?

Mit modernen Smartphones lässt sich der gesamte Alltag gestalten. Dank vielfältiger Anwendungen werden die mobilen Endgeräte zum praktischen Begleiter im beruflichen und privaten Bereich. 
(Quelle: Pexels (CCO-Lizenz) / pixabay.com)
Durch das riesige Angebot an Apps, lässt sich das Smartphone passgenau nach den individuellen Bedürfnissen einrichten. Nahezu täglich drängen neue Anwendungen in die App-Stores von Android und iOS. Dabei ist die native App als speziell für das Smartphone entwickelte Anwendung längst nicht mehr der einzige Player auf dem Markt. Mit den sogenannten Progressive Web Apps ist eine Alternative entstanden, die die Nutzung mobiler Endgeräte grundlegend verändern könnte.

Die Native App im Fokus

Die Native App galt lange Zeit als Schlüssel zur effektiven Nutzung moderner Smartphones. Unter einer Native App verstehen Entwickler eine Anwendung, die speziell für das jeweilige Betriebssystem eines Smartphones konzipiert wurde und in ihren Features optimal auf die Benutzeroberfläche und die zugrundeliegenden Prozesse abgestimmt ist. Aus diesem Grund kann eine Native App in der Regel nur über Android oder über iOS genutzt werden.
Ein klassisches Anwendungsbeispiel für Native Apps sind Schweizer Online-Casinos. Hier haben Spieler zwar vielfach die Wahl, ob sie direkt über den Browser oder in der App spielen möchten, insbesondere Nutzer, die sich für einen Anbieter entschieden haben, wählen aber häufig die Native App. Wird die Anwendung regelmässig aktualisiert, können Spieler nicht nur von neuen Angeboten und Sonderaktionen der Entwickler profitieren, sondern auch ihre sensiblen Daten beim Spiel mit Echtgeld optimal schützen. Darüber hinaus garantiert die Native App eine perfekte Spielperformance und umgeht das Risiko, dass der Browser-Tab versehentlich geschlossen wird oder mitten im Spiel abstürzt.

Die Vor- und Nachteile der Native App

Die Native App ist seit der Entwicklung leistungsfähiger mobiler Endgeräte untrennbar mit der Smartphone-Technologie verknüpft. Als Prototyp der mobilen Anwendung hat sie für Nutzer viele Vorzüge zu bieten. Der wohl grösste Vorteil einer Native App besteht darin, dass sie an die Programmiersprache des jeweiligen Betriebssystems angepasst ist und sich deshalb vollumfänglich integrieren lässt. Sie nutzt Schnittstellen und Synergien effizient aus, was im Zusammenspiel mit Hardwarekomponenten wie der Kamera, dem Mikrofon, der Standorterkennung und dergleichen ein komfortables Nutzererlebnis garantiert.
Hierin liegt gleichzeitig aber auch der grösste Nachteil der Native App. Die Anwendungen können in der Regel nicht plattformübergreifend genutzt werden und sind damit nicht mit mobilen Endgeräten mit anderen Betriebssystemen kompatibel. Für Nutzer bedeutet das, dass sie für jedes Betriebssystem eine eigene App herunterladen und sich gegebenenfalls an unterschiedliche Benutzeroberflächen und Features gewöhnen müssen. Ausserdem sind Native Apps häufig umfangreiche Datenpakete, die viel Speicherplatz auf dem Endgerät belegen. Ein Pluspunkt der Native App ist der Sicherheitsfaktor. Anwendungen, die direkt über den Google Play Store oder den Apple Store heruntergeladen wurden, bieten häufig regelmässige Updates, die nicht nur neue Features implementieren, sondern auch Sicherheitslücken schliessen. Je nach Endgerät lässt sich auch die automatische Installation der Updates einstellen. So bleibt das Smartphone geschützt.
Für Entwickler bringt die Native App einen grösseren zeitlichen und wirtschaftlichen Aufwand mit sich. Soll eine neue Anwendung Nutzer von Android und iOS erreichen, müssen zwei verschiedene App-Varianten entwickelt werden. Auch Updates müssen jeweils für beide Anwendungen entwickelt und implementiert werden. Das führt nicht nur zu höheren Entwicklungskosten, sondern möglicherweise auch zu einem späteren Erscheinungsdatum und damit zu einem wirtschaftlichen Nachteil. Auch die Reichweite klassischer Native Apps ist begrenzt, denn sie sind üblicherweise nicht ohne Weiteres über eine Suchmaschine auffindbar. Für eine gezielte Suche im App Store müssen Nutzer aber zumindest Name oder Inhalt einer Anwendung bekannt sein. Für Entwickler bedeutet das, dass Native Apps aktiv beworben oder durch Kooperationen bekannt gemacht werden müssen, um die gewünschte Reichweite zu generieren. Ist eine Native App im App Store etabliert und durch positive Bewertungen in Rankings vertreten, profitieren Entwickler aber wiederum von dem zusätzlichen Vertrauen, das Nutzer einer so zur Verfügung gestellten App entgegenbringen.

Die Progessive Web App als logischer Nachfolger?

Die Entwicklung neuer Technologien macht auch vor den Anwendungen für moderne Smartphones nicht Halt. Zu den neuesten Trends im Bereich mobiler Endgeräte gehört die Progressive Web App (PWA). Diese Anwendungsvariante ist in gewisser Weise die Verbindung zwischen Native Apps und browserbasierten Anwendungen für mobile Endgeräte. Eine PWA wird über die Eingabe einer URL im Browser aktiviert und passt sich anschliessend progressiv dem jeweiligen Endgerät und seinem Betriebssystem an. Nach dem Aufrufen der PWA können Nutzer die Anwendung ihrem Home-Bildschirm hinzufügen und so immer wieder darauf zugreifen, ohne die URL erneut eingeben zu müssen.
Als adaptive Schnittmenge zwischen Native App und browserbasierter Anwendung könnte die Progressive Web App die Nutzung mobiler Endgeräte künftig begleiten.

Diese Vor- und Nachteile bietet die Progressive Web App

Ein starker Motor für die Verbreitung von Progressive Web Apps ist Google selbst. Das Unternehmen setzt seit 2015 verstärkt auf den Einsatz von PWA für Android-Geräte und für den hauseigenen Browser Chrome.
Progressive Web Apps bringen als logische Weiterentwicklung bisher bekannter Anwendungsvarianten einen neuen Blickwinkel auf die Möglichkeiten der Smartphone-Nutzung mit sich und haben ebenfalls zahlreiche Vorteile für Entwickler und Nutzer im Gepäck. Ein praktisches Feature besteht darin, dass die Anwendung nicht aus dem App Store auf das Endgerät heruntergeladen werden muss. Das spart Speicherplatz und schont das Datenvolumen. Auch die Ladezeiten für einzelne Seiten sind in einer PWA kürzer als in Native Apps. Durch den Einsatz der Service Worker Technologie stehen die Inhalte einer PWA auch offline oder bei einer instabilen Datenverbindung zur Verfügung. Wurden die Inhalte einmal über den Browser geladen, ist keine aktive Internetverbindung mehr erforderlich. Inhalte und Funktionalitäten werden aus dem Cache gespeist.
Die progressive Anpassung an das Betriebssystem macht es möglich, dieselbe Anwendung auf verschiedenen Endgeräten zu nutzen und diese je nach App-Features auch miteinander zu synchronisieren. So lässt sich zum Beispiel derselbe Organizer auf dem Smartphone, dem Tablet und dem Desktop verwenden. Die meisten PWA unterstützen auch Push-Nachrichten. In puncto Sicherheit können PWA ebenfalls überzeugen. Alle Datenverbindungen werden über https hergestellt und sind damit end-to-end verschlüsselt.
Für Entwickler hat die Progressive Web App den Vorteil, dass eine Anwendung Android- und iOS-Nutzer bedienen kann. Das spart Zeit und Entwicklungskosten. Darüber hinaus können PWA auch über die Suchmaschine gefunden werden und haben damit eine grössere Reichweite als Native Apps, ohne zusätzlich beworben werden zu müssen.

Messbarer Erfolg durch Progressive Web Apps

Erst 2018 schaffte die Progressive Web App den Schritt auf den Markt. Dass das Konzept Zukunft hat, zeigen die Aktivitäten bekannter Unternehmen, die bereits auf PWA umgestellt haben.
Der kreativen Plattform Pinterest brachte die neue Technologie eine um 60 Prozent höhere Interaktionsrate. Ausserdem stieg die Verweildauer der Besucher um 40 Prozent.
Reisevermittler Trivago konnte seine Weiterleitungsrate auf Hotelbuchungsseiten um 97 Prozent erhöhen. Ausserdem stieg die Rückkehrrate der Nutzer um 67 Prozent.
Das Kosmetikunternehmen Lancôme erzeugte durch die Umstellung auf PWA eine Verdoppelung der Ladegeschwindigkeit einzelner Seiten. Die Nutzer honorierten die verbesserte Performance durch einen Anstieg der mobilen Sitzungen um 51 Prozent und eine um 17 Prozent höhere Conversion-Rate.



Das könnte Sie auch interessieren