Betriebssystem 15.02.2019, 10:14 Uhr

Faktencheck: die fünf grössten Android-Vorurteile

Von Apple-Fans hört man die schlimmsten Geschichten über Android von Google. Schön, dass Sie glücklich mit Ihrem iPhone sind. Doch wir schauen uns fünf Vorurteile genauer an.
(Quelle: mohamed_hassan/Pixabay)

1. Ist Android virenverseuchter als iOS?

Android oder iOS: Welches Betriebssystem ist denn nun virentechnisch sicherer? Allgemein lässt sich sagen: Wer Apps über den Google Play Store herunterlädt oder auf einer Firmenwebseite den direkten App-Link nutzt, ist auf der ziemlich sicheren Seite.
Google prüft alle Apps, die im Play Store angeboten werden, auf ihre Sicherheit. Anders sieht das bei Applikationen aus, die nicht aus dem Play Store stammen. Die werden nicht geprüft. Hier ist also Vorsicht geboten.
Laut einer Studie von Checkmarx war die Sicherheit von Android-Apps bereits vor einigen Jahren etwas besser als bei den iOS-Apps. Checkmarx hat laut eigenen Angaben Hunderte populärer Anwendungen in allen Branchen analysiert.
Die kurze Antwort: nein

2. Erhalten Android-Smartphones weniger Updates?

Hier hatte 2018 noch Apple die Nase vorn, wie eine Analyse von @SecurityLab zeigt (siehe Tweet unten). Während iPhones schnell, regelmässig und für eine lange Zeit Sicherheits-Updates erhalten, überzeugten nur Google und Essential (die Firma vom Android-Gründer Andy Rubin) mehrheitlich, hauptsächlich bei schnellen Updates. Auch die Smartphones von Nokia (HMD Global) werden schnell und lange mit Updates bespielt. Bei anderen Herstellern ist es stark vom Gerätemodell abhängig.
Die kurze Antwort: jein

3. Gibt es die besten Apps zuerst für iOS?

Das stimmte wohl vor einigen Jahren. Inzwischen erscheinen aber die meisten Apps gleichzeitig für Android und für iOS. Oder sie sind mit einer kurzen Verzögerung auch für Android-Smartphones verfügbar. Der Marktanteil von Android ist viel zu gross, als dass es anders sein könnte.
Die kurze Antwort: nein

Spioniert Google die Nutzer aus und wollen Android-Nutzer für Apps nichts bezahlen?

4. Spioniert Google die Nutzer aus?

Der Suchmaschinenkonzern sammelt fleissig Daten über die Nutzer von Android-Smartphones. Das wird die wenigsten überraschen. Google sammelt die Daten zu Werbezwecken und laut eigenen Angaben, um den Nutzen der Apps zu erhöhen. Der Sammelwut kann man aber teilweise einen Riegel vorschieben.
Ausserdem: Wer nicht will, muss nicht einmal ein Google-Konto benutzen. Allerdings muss man dazu bereit sein, seine Apps (etwas umständlich) aus anderen Onlineshops zu beziehen und wenn man sein Gerät wechselt, büsst man bei der App-Einrichtung einiges an Komfort ein. Aber beispielsweise für die Suchfunktion, den Cloud-Speicher und den Kartendienst gibt es gute Alternativen.
Doch sehen wir uns das Datensammeln noch etwas genauer an. Eine Studie im Auftrag des Branchenverbands Digital Context Next hat im Herbst 2018 ergeben, dass Android-Smartphones sehr rege mit Google kommunizieren.
Sowohl das Betriebssystem Android als auch der Browser Chrome senden Daten an Google, auch wenn keine Benutzerinteraktion stattfindet. Laut den Autoren der Studie sendet ein ruhendes, stationäres Android-Telefon (mit Chrome im Hintergrund) 340-mal Standortinformationen an Google. Dies innert 24 Stunden oder bei durchschnittlich 14 Datenübertragungen pro Stunde.
Im Gegensatz dazu zeigte ein ähnliches Experiment, dass Google auf einem iOS-Gerät von Apple mit Safari (wo weder Android noch Chrome verwendet wurden) keine nennenswerten Daten (Standort oder Anderweitiges) sammeln konnte, wenn keine Benutzerinteraktion mit dem Gerät stattfand.
Die kurze Antwort: ja

5. Wollen Android-Anwender für Apps nichts bezahlen?

Ja, die iPhone-Benutzer sind generell zahlungswilliger. Pcwelt.de bezog sich auf Benedict Evans, Analyst beim Silicon-Valley-Unternehmen Andreessen Horowitz, der einen Blick auf die Download-Zahlen und Umsätze der beiden App-Marktplätze Google Play Store und App Store geworfen hat.
Wie Evans in einem Blog-Eintrag (Englisch) schreibt, verringert sich der Abstand. iPhone-Nutzer bleiben aber spendierfreudiger. Die Zahlen sind allerdings aus dem Jahr 2015.
App-Käufe von iPhone-Nutzern scheinen zurückzugehen; Android-Nutzer holen auf
Quelle: Benedict Evans/Google, Apple, a16z
Die kurze Antwort: nein




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