Social Media 20.11.2018, 07:56 Uhr

Twitter guter Indikator für Übergewicht

US-Studie zeigt: Schlafmangel und Fettleibigkeitsraten am «Twitter Social Jetlag» ablesbar.
(Quelle: Edar/Pixabay)
Forschern der University of Chicago spiegelt die Nutzung sozialer Medien weitgehend die täglichen Arbeitspläne und Schulkalender wider. Auch Fettleibigkeitsraten bestimmter Regionen lassen sich allein aus Twitter-Daten ablesen, da sie beispielsweise den Mangel an ausreichendem Schlaf anzeigen.

Bundesstaaten verschieden

Die Forscher haben die Twitter-Aktivität von 246'000 Nutzern in den Jahren 2012 und 2013 analysiert, um nach täglichen Nutzungsmustern zu suchen. Die Tweets wurden mit geografischen Standortdaten aus mehr als 1500 Landkreisen in allen US-Bundesstaaten versehen. Diese Daten dienten den Forschern stellvertretend für Schlaf- und Wachzeiten der Menschen. Aus diesen Aufzeichnungen geht hervor, wann jemand wach ist und immer noch Twitter nutzt.
Laut den Experten schiebt sich die nächtliche Flaute an Samstagen und Sonntagen im Vergleich zur Wochenmitte hin zu späteren Zeiten einer Nutzung. Die Wissenschaftler bezeichnen dieses Phänomen als «Twitter Social Jetlag». Das Ausmass dieser Verschiebung unterschied sich dennoch signifikant zwischen den einzelnen US-Bundesstaaten und war von den Jahreszeiten abhängig. An der Westküste herrscht ein geringerer sozialer Jetlag als im Rest der USA. In den meisten Bundesstaaten ist der soziale Jetlag im Februar am höchsten und im Juni oder Juli am niedrigsten. Allein anhand der Twitter-Aktivität lässt sich auch feststellen, ob gerade Ferien sind.

Übergewicht vorhersehbar

Der durch digitale Medien unterstützte Mangel an ausreichendem Schlaf und unzureichenden Schlafplänen wurde in den vergangenen Jahren bereits mit zahlreichen Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht, darunter Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Muster der Twitter-Aktivität wurden von den Forschern in der Studie auch mit der Auswirkung auf den BMI der Region und somit der vorherrschenden Fettleibigkeit verfolgt. Ergebnis: Regionen mit höherem sozialen Jetlag korrelierten auch mit höheren Fettleibigkeitsraten. «Ich war beeindruckt, dass man aus diesem rein öffentlichen Datensatz so viel über Schlaf lernen konnte», sagt Studienautor Michael Rust.




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