Mobile Betriebssysteme im Check: Alle gegen Android

Neue Funktionen

Punkten wollen die etablierten Anbieter vor allem mit neuen Funktionen und im Fall von Windows mit einer Plattform-übergreifenden Strategie. Der Grundgedanke ist dabei, dass der Anwender Inhalte und Apps zwischen Smartphone, Tablet und PC verschieben und verwenden kann. Über die Funktion Continuum können diese auch vom Smartphone aus auf einem grossen Bildschirm dargestellt und bearbeitet werden. Vergleichbares haben die anderen Betriebssysteme in diesem Umfang noch nicht.
Das zweite Feature, mit dem die drei Anbieter überzeugen wollen, ist die Sprachsteuerung. Ob Siri bei Apple, Goo­gle Now oder Microsofts Cortana: Die Server-basierte Erkennung von Kommandos der Anwender wird offensiv beworben.
Die Website Experts Exchange stellte die drei mit mehreren Fragen auf die Probe und kam zu dem Ergebnis, dass Siri mit Abstand am besten die Eingaben erkannte und schnellere Antworten lieferte. Google Now und Cortana lagen deutlich dahinter. Hier macht sich offenbar die grosse Erfahrung von Apple auf diesem Gebiet bemerkbar, während der Spätstarter Microsoft noch Probleme hat.
Ein weiteres Thema dürfte die Integration neuer Hardware-Features sein: Vor allem bei den druckempfindlichen Bildschirmen – 3D Touch oder Force Touch genannt – hat sich gezeigt, dass Apple die Nase vorn hat. Bei Android und Windows warten die Anwender nach wie vor auf die Unterstützung dieser Funktion.

Die Perspektiven

Die beiden Platzhirsche müssen wohl am ehesten Microsoft fürchten, denn mit Windows 10 unternimmt der Software-Riese seinen bisher stärksten Anlauf im mobilen Bereich. Allerdings muss dieser endlich auch Erfolge zeigen, denn durch den Kauf der Hardware-Sparte von Nokia hängt auch das eigene Geschäft mit den Geräten davon ab. Apple wird dagegen weiter iOS eher als Baustein seines Systems aus Hardware und Diensten sehen.
Google schliesslich wird versuchen müssen, mehr Einheitlichkeit bei Android zu gewährleisten, anstatt Versionen und Oberflächen ausufern zu lassen. Die grosse Auswahl an Endgeräten wird als Stärke von Android weiter gute Argumente liefern. Fürchten muss Google wohl nur, dass irgendwann die Namen von Süssigkeiten für neue Versionen ausgehen.




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