Microsoft startet Smartphone-Offensive

"Wir sind der Herausforderer am Markt"

Welche Rolle wird der Business-Bereich spielen?
Ulrich: Dort kommen Microsoft-Lösungen vor allem auf Computern ja heute schon in fast jedem Unternehmen zum Einsatz. Auch für die Lumia-Phones sehen wir dort auch angesichts der aktuellen Marktsituation grosse Chancen. Wir bieten eine grosse Palette für den Einsatz in Unternehmen, die vom Lumia 530 bis zum 1520 gestaffelt ist und damit die unterschiedlichen Anforderungen und auch Preispunkte vom Aussendienst bis zur Chefetage abdecken kann. Wir konnten bereits Grosskunden wie Miele gewinnen, die unsere Smartphones flächendeckend einsetzen.
Ein komplettes Paket aus Hardware, Diensten und Software ist die Stärke von Microsoft.

Von denen hat aber der Fachhandel weniger etwas ...
Ulrich: Windows Phone begeistert, wenn man es im Einsatz sieht. Wenn also Mitarbeiter in Unternehmen ein Lumia bekommen und es schätzen lernen, sehen sie auch, wie man es im privaten Einsatz nutzen kann, und werden es weiterempfehlen. Ausserdem bedienen viele Händler ja auch Kunden im Mittelstand und kleinere Unternehmen, die von der ständigen Weiterentwicklung der Lösungen mit profitieren. Diesen Bereich wollen wir künftig über den indirekten Vertrieb stärker angehen.

Die grossen Stückzahlen werden Sie aber doch weiter im Consumer-Geschäft machen. Verdienen Sie dort mit einem Lumia 530 für 100 Euro überhaupt noch etwas?
Ulrich: Natürlich, sonst würden wir das ja nicht verkaufen. Wir sehen doch, dass nicht jeder Endkunde viel Geld für ein Smartphone ausgeben möchte. Trotzdem bekommt er bei uns auch für 99 Euro das gleiche updatefähige Windows Phone wie bei einem Highend-Lumia und keine alte Version eines Betriebssystems, wie das im Markt manchmal der Fall ist. Wer einmal von unseren Produkten begeistert ist, kommt zudem wieder und kauft vielleicht auch ein teureres Modell mit mehr Ausstattung.

Nur mit den Marktanteilen will es noch nicht so richtig funktionieren ...
Ulrich: In vielen Ländern haben wir eine gute Entwicklung. In Deutschland haben wir eine grosse Anzahl an PoS, was es nicht einfacher macht. Wir sind aber auf dem Vormarsch, mit dem Lumia 630 haben wir zum Beispiel mehrere Wochen die Charts bei Amazon angeführt. Wir sind der Herausforderer am Markt und müssen Schritt für Schritt die Position verbessern. Ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten ist dazu ein wichtiger Weg.

Wie ist die Übernahme denn im Handel angekommen?
Ulrich: Früher waren wir in erster Linie ein Telefonhersteller, jetzt haben wir eine ganze Palette von Produkten und Diensten für den Handel, die auch ihm neue Chancen für mehr Marge­ eröffnen, etwa im Bereich Connected Home. Wenn wir das vermitteln können, sind wir angekommen.




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