Physische SIM-Karten sind angezählt 10.01.2023, 12:05 Uhr

Die eSIM kommt

In den USA wird die herkömmliche SIM-Karte aus den neuen iPhones verbannt. Sie haben nur noch eine digitale SIM an Bord, die eSIM. Auch Smartphones von Samsung, Google und Huawei sind bereits mit der eSIM ausgestattet. Was heisst das für die Nutzer?
(Quelle: Shutterstock/Buravleva stock)
Aufschrei! Es ist immer das gleiche Prozedere: Apple lanciert eine bahnbrechende Neuerung – und die Kundinnen und Kunden, die Medien, die Konkurrenten, ja die gesamte Branche schrecken auf. Ein paar Monate später ist der Spuk wieder vorbei. Alle haben sich der neuen Realität angepasst und die bahnbrechende Neuerung ist nur noch simpler Standard – so geschehen beim Verzicht auf die Kopfhörerbuchse, die austauschbare Batterie und den SD-Kartenslot.
Neu verzichtet Apple in den iPhones auf den SIM-Kartenslot, vorerst aber nur in den USA. Damit macht Apple die eSIM auf einen Schlag zum Standard. Bereits ab nächstem Jahr wird sich die eSIM auch hierzulande durchsetzen. Höchste Zeit also, über die Funktionsweise, die Vorteile und die neuen Möglichkeiten der eSIM zu sprechen.

Was ist die eSIM?

Die eSIM ist im Gegensatz zur SIM-Karte fest im Gerät verbaut. Entsprechend steht das «e» der eSIM für «embedded» (zu Deutsch «integriert»). Genau wie eine physische SIM-Karte enthält eine eSIM einen 17-stelligen Code, der das Herkunftsland, den Netzbetreiber und die eindeutige Benutzer-ID angibt. Auf einer eSIM können mehrere eSIM-Profile, sprich Telefonnummern, digital gespeichert werden und gleichzeitig aktiviert sein. Mit der eSIM ist somit der letzte physische Schritt zu einem vollends digitalen Prozess der Einrichtung eines Smartphones getan.

Smartphone-Modelle

Apple setzt bereits seit mehreren Generationen auf die eSIM. Auch Google, Samsung und Huawei haben schon länger eine eSIM in ihren Modellen integriert. Daneben unterstützen auch diverse Tablets – iPads, Surfaces und Galaxy Books – sowie die in der Schweiz gängigsten Smartwatches eine eSIM.

Smartphone prüfen

Immer noch unsicher, ob Ihr Smartphone eSIM-fähig ist? In diesem Fall suchen Sie einfach in den Einstellungen Ihres Smartphones nach «Mobilfunk» und prüfen, ob die Funktionen «Mobilfunktarif hinzufügen» oder «eSIM hinzufügen» zu finden sind. Falls vorhanden, ist Ihr Gerät eSIM-fähig.

eSIM einrichten

Es gibt verschiedene Wege, um eine eSIM hinzuzufügen. Für die Einrichtung einer neuen eSIM bieten einige Anbieter Apps an. Die Apps erkennen direkt, ob das Smartphone eSIM-fähig ist, und man kann Schritt für Schritt den Anweisungen in der App folgen. Die meisten Anbieter setzen aber auf einen QR-Code, der per E-Mail oder Post zugeschickt wird und mit dem das Smartphone gescannt werden kann. Hierzu scannen Sie mit der erwähnten Funktion «eSIM hinzufügen» den QR-Code und schon ist die eSIM installiert.
Aber Achtung: Die E-Mail mit dem QR-Code muss auf einem anderen Smartphone, einem Tablet oder dem Computer geöffnet werden, um diesen zu scannen. Nun macht Apple es mit dem neusten Softwareupdate möglich, die aktuelle SIM-Karte auf Knopfdruck in eine eSIM zu verwandeln. Dazu müssen die Mobilfunkanbieter diese Funktion aber vorerst unterstützen – was sicherlich bald geschehen wird.




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