Schweizer Telecom-Markt 11.11.2014, 09:58 Uhr

Prepaid sticht das Abo aus

Jeder zweite Schweizer Handybesitzer telefoniert und surft privat mit einem Abo. Das ist erstaunlich, könnten doch die meisten sparen, wenn sie Prepaid wählen würden.
(Quelle: comparis.ch)
Dies zeigt der Telecom-Index des Internet-Vergleichsdienstes comparis.ch.

Es gibt mehrere Gründe, warum etwa die Hälfte der Schweizer privat mit Abo telefoniert. So zum Beispiel ein kostenloses Smartphone zum Abo oder auch die Angst, dass einem bei einem Prepaid-Handy plötzlich das Guthaben ausgeht. Fakt ist aber: ein Grossteil der Schweizer Privatkunden wäre mit Prepaid besser bedient.

«Viele Handybesitzer haben Bedenken gegenüber Prepaid. Es ist ihnen zudem nicht bewusst, dass es inzwischen auch attraktive Prepaid-Angebote für die Internetnutzung gibt», sagt Ralf Beyeler, Telecom-Experte beim Internet-Vergleichsdienst comparis.ch. «Dabei sind diese Vorbehalte grundlos. Die Leistungen von Prepaid und Abo sind ähnlich.»

Billigmarken haben die Nase vorn

Für Handybesitzer, die monatlich maximal 500 Megabyte zum Surfen verbrauchen und nicht sehr viel telefonieren, ist Prepaid deutlich günstiger als das günstigste Abo des gleichen Anbieters. Dies zeigt eine Auswertung von comparis.ch. Ein Blick auf die drei grössten Mobilfunk-Anbieter offenbart: Bei Swisscom lohnt sich ein Abo erst, wenn man über 3 ½ Stunden im Monat telefoniert. Bei Sunrise ist ein Abo ab 1 ½ Stunden günstiger und bei Orange ab einer Gesprächszeit von einer Stunde.

«Noch mehr sparen kann man allerdings, wenn man das Billigmarken-Prepaid-Angebot bezieht», so der Tipp von Ralf Beyeler. Alle drei Netzbetreiber arbeiten mit einem Detailhändler zusammen und werben mit deren Marken um neue Kunden. Mit den Prepaid-Produkten von M-Budget (Billigmarke von Swisscom), Aldi (Billigmarke von Sunrise) und Coop (Billigmarke von Orange) kann man zwischen 2 ½ und knapp 6 Stunden telefonieren, bis sich ein Abo des gleichen Netzbetreibers lohnt (siehe Grafik). «Für die allermeisten Kunden ist Prepaid die bessere Wahl», bilanziert Beyeler.

Bewegung bei den Abos

An der Preisfront ist es seit dem letzten Telecom-Index im Frühling eher ruhig geblieben – bis gestern. Da hat M-Budget ein neues Abo lanciert, das für alle Nutzerprofile mit Internet und dem Vielnutzerprofil ohne Internet die Preisführerschaft übernimmt. Für Durchschnitts- und Vielnutzer mit Internet hat sich damit der Preis seit Frühling um 40 Prozent reduziert. Statt 47.95 Franken kostet das günstigste Angebot, von M-Budget für beide Nutzerprofile nur noch 29 Franken pro Monat. 





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