Tarife fürs EU-Ausland 01.07.2014, 12:30 Uhr

Roaming-Gebühren ab heute günstiger

Ab heute gelten für die Mobilfunknutzung im EU-Ausland neue Höchstpreise. Das lohnt sich vor allem für Smartphone-Besitzer mit EU-Wohnsitz.
(Quelle: E-Plus Gruppe)
Die Europäische Union hat die Höchstpreise für die Mobilfunknutzung im EU-Ausland zum 1. Juli 2014 weiter abgesenkt. Interessant ist die Neuregelung vor allem für Smartphone-Besitzer aus der EU, die auf Reisen das mobile Internet nutzen. Hier reduzieren sich die Gebühren um mehr als die Hälfte von 45 Cent auf nun 20 Cent pro Megabyte (alle Preise netto). Die Schweizer Handynutzer profitieren leider nicht davon.
Richtig günstig wird das mobile Surfen im Ausland durch Inkrafttreten der nächsten Stufe der Roaming-Verordnung aber nicht - Power-User sind oft besser beraten, auf spezielle Auslandstarife ihrer Mobilfunkanbieter zurückzugreifen. Im Gegenzug kann es allerdings auch passieren, dass ein früher gebuchter Auslandstarif nach der Neuregelung nun unattraktiv geworden ist.
Änderungen gibt es auch bei SMS und Telefonie: Abgehende Gespräche schlagen nun mit 19 statt 24 Cent zu Buche, eingehende Telefonate kosten 5 statt 7 Cent. SMS-Nachrichten können für 6 statt bislang 8 Cent auf die Reise geschickt werden. Grundsätzlich gilt: Bei ankommenden Gesprächen erfolgt die Abrechnung immer sekundengenau, bei abgehenden Gesprächen erst nach den ersten 30 Sekunden. Daten werden in 1-KB-Paketen abgerechnet.

Geht es nach EU-Kommissarin Neelie Kroes, sollen hohe Telekommunikationskosten im EU-Ausland schon bald komplett der Vergangenheit angehören. Das Telecom-Paket, das unter anderem die Abschaffung der Roaming-Gebühren zum 15. Dezember 2015 vorsieht, wurde vom EU-Parlament bereits abgenickt. Die Pläne benötigen allerdings noch die Zustimmung der EU-Staaten.
Verschiedene deutsche Mobilfunkanbieter wie Aldi Talk haben auf diese Entscheidung bereits mit eigenen Tarifangeboten reagiert, die quasi nicht mehr zwischen Inlands- und EU-Auslandsnutzung unterscheiden.
Der Hintergrund: Schon seit Jahren zwingt die EU-Kommission die europäischen Telekommunikationsanbieter, ihre Preise für mobiles Telefonieren und Surfen im Ausland zu senken. Seit dem Jahr 2007 sind die Gebühren nach Angaben der Behörde bereits um mehr als 80 Prozent gefallen.



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