Orange Go Optionen 20.05.2014, 07:34 Uhr

Comparis.ch warnt vor Abo-Falle

Comparis.ch hat die neuen Roaming-Tarife von Orange untersucht. Der Vergleichsdienst sieht Abo-Fallen, Ausnahmen und eine unsinnige Abrechnung.
(Quelle: comparis.ch)
Comparis.ch schreibt dazu:

Hört die Abzockerei endlich auf? Orange bietet seinen Abo-Kunden zwei neue Roaming-Optionen und verspricht ihnen niedrige Preise. comparis.ch sagt, wie gut die Tarife wirklich sind. Und klärt auf, warum Sie auf den Fidschi-Inseln Orange nutzen sollten.

Die eine Roaming-Option heisst «Orange Go Europe» und ist für Auslandsaufenthalte in EU-Ländern und einigen weiteren europäischen Ländern. Die zweite Option «Orange Go World» ist in allen übrigen Ländern rund um den Globus gültig, ausser in Kuba, Vietnam, auf den Malediven und auf den Seychellen.

Weltweit für 40 Rappen telefonieren

Das Grundprinzip: Der Konsument bezahlt eine Grundgebühr und erhält im Gegenzug günstigere Preise für Gespräche, SMS und Internet. Leider senkt Orange die für die meisten Kunden relevanten Standardtarife nicht, anders als kürzlich die Swisscom. Diese sind für Gespräche seit über zehn Jahren gleich hoch und inzwischen viermal so teuer wie bei Swisscom.

Unser Tipp: Orange-Kunden sollten unbedingt vor Reisen ins Ausland eine Option buchen, sonst drohen ihnen extrem hohe Roamingkosten. Bereits nach zwei kurzen Anrufen mit der Option zahlt diese sich gegenüber dem Standardtarif aus.

Die Gesprächsminute kostet mit beiden Orange-Optionen nun auf der ganzen Welt 40 Rappen pro Minute. Dieser Tarif gilt sowohl für Anrufe aus dem Ausland in die Schweiz wie auch für ankommende Gespräche.
Eine SMS kostet weltweit 15 Rappen.

In beiden Versionen von «Orange Go» sind 10 MB Datenvolumen inklusive. Sind diese aufgebraucht, blockiert Orange zum Schutz vor hohen Kosten die mobile Internet-Verbindung. Zum Weitersurfen müssen Kunden dann erst weitere Datenpakete mit 10 MB, 50 MB oder 200 MB kaufen. Innerhalb Europas kosten die Pakete 3, 9 und 20 Franken. Für die Nutzung ausserhalb Europas verkauft Orange die Pakete für 10, 30 und 100 Franken.

Und weil es schon so schön kompliziert ist, macht Orange es noch komplizierter:

Alternativ zu oben genannten Paketen, die als Zusatz zur «Orange Go»-Roaming-Option hinzugebucht werden können gibt es auch das «Orange Go Europe Data»-Paket, das trotz des Namens auch von Kunden ohne «Orange Go»-Roaming-Option bestellt werden kann. Dieses Paket bietet 200 MB für konkurrenzfähige 20 Franken.

Abo-Falle und komplizierte Abrechnungsregeln

Leider ist das Angebot von Orange wenig kundenfreundlich: Erstens müssen die Kunden ein Abo abschliessen. Die Roaming-Option erneuert sich Monat für Monat, bis die Kunden sie kündigen. Für einen Reisenden, der in die Ferien fährt, ist dies eine schlechte Lösung.

Zweitens gilt die Option nicht für die nächsten 30 Tage, sondern jeweils bis zum 9. eines Monats. Am 10. beginnt ein neuer Abrechnungszyklus.

Folgendes Beispiel zeigt, wie unsinnig diese Regelung ist: Wer vom 15. bis 25. in die Ferien geht, muss die Option nur für einen Monat bezahlen. Verbringt man seine Ferien vom 5. bis 15. verrechnet Orange die Option für zwei Monate.

Wie schneidet das Angebot im Vergleich zu Swisscom und Sunrise ab?

Nehmen wir an Sie telefonieren wie folgt: Sie nehmen während ihres Auslandsaufenthaltes in Europa 10 Anrufe an, rufen 10 Mal in der Schweiz, pro Anruf im Schnitt zweieinhalb Minuten, und verschicken 40 SMS.
Mit «Orange Go Europe» zahlen Sie 35 Franken, falls in 2 Rechnungsmonaten abgerechnet wird 40 Franken. Als Swisscom-Kunde kommen Sie mit 32.50 Franken etwas günstiger weg. Sunrise verlangt von Ihnen mit der Option 36 Franken und somit ähnlich viel wie Orange.

Wenn sie jetzt noch 100 MB Daten im Ausland übertragen…

dann verrechnet Orange Ihnen im besten Fall 53 Franken, im schlechtesten Fall 61 Franken.
dann beläuft sich die Rechnung bei Swisscom auf 50.50 Franken
und bei Sunrise auf 50.90 Franken.

Die Anbieter sind bei dieser Nutzung praktisch alle gleich teuer, je nach Nutzungsverhalten sind jedoch grössere, sogar massivere Unterschiede möglich.

Zum Schluss: Der Fidschi-Vorteil von Orange

Wer seine Ferien in exotischen Ländern wie auf den Fidschi-Inseln oder in Malawi verbringt, fährt bei Orange am günstigsten – weil Orange dort bessere Roaming-Konditionen bietet als Swisscom und Sunrise.




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