Zufrieden mit der Umwandlungsquote 22.06.2015, 10:10 Uhr

Beacons bei Sport Scheck

Sport Scheck hat gemeinsam mit Barcoo 19 Filialen mit Beacons ausgestattet. Michael Jacobi, bei Sport Scheck zuständig für Konzeption E-Commerce und Mobile, berichtet, wie das Projekt läuft.
(Quelle: Sport Scheck Pressefoto)
Seit gut einem Jahr bietet die Verbraucher-App Barcoo auch eigene Beacons an. Der Mymuesli-Laden am Münchener Viktualienmarkt war der erste Partner, der die mobile Werbetechnologie installiert hat. Inzwischen hat Barcoo laut eigener Aussage bereits rund 1.000 Locations mit Beacons ausgestattet. Ein Kunde von Barcoo Beacons ist Sport Scheck. Der Sporthändler hat die kleinen Sender in 19 Filialen installiert. Im Interview erläutert Michael Jacobi, bei Sport Scheck für Mobile zuständig, welche Erfahrung das Unternehmen mit der Kundenansprache via Beacons macht.
Wofür setzen Sie bei Sport Scheck die Beacon-Technologie ein?
Michael Jacobi: Jede Filiale arbeitet mit zwei Beacons. Eines ist am Eingang positioniert und sendet das Signal, abhängig von den Gegebenheiten der Filiale, zwischen 50 und 100 Meter weit. Das Ziel ist, Kunden mit wechselnden Kampagnen anzusprechen und in die Filiale zu führen. Der zweite Beacon ist jeweils an einem sehr zentralen Ort in der Filiale angebracht. Er registriert, ob die Ansprache durch den ersten Beacon erfolgreich war, kann die Frequenz und wiederkehrende Nutzer messen. Zudem wird er dazu verwendet, Kunden während oder nach dem Filialbesuch eine Push-Benachrichtigung zu senden.
 
Welche Art von Kampagnen fahren Sie mit den Beacons?
Michael Jacobi ist bei Sport Scheck zuständig für Konzeption E-Commerce und Mobile
Jacobi
: Wir arbeiten gerade häufig mit Gutschein-Aktionen oder mit der Bewerbung von ausgewählten Sortimenten. Die Kampagnen sind von Monat zu Monat unterschiedlich. Manche sind nur für den Einsatz mit den Beacons angelegt, andere sind Teil einer vernetzten Kampagne, die auch auf anderen Kanälen läuft. Dann sind Beacons einfach nur ein weiteres Werbemittel. Die Kampagnen bestehen aus einer Push-Nachricht, die auf eine Landing-Page verlinkt. Die Nachricht soll Kunden ins Geschäft bringen.
 
Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit ein Smartphone-Nutzer die Kampagne auf seinem Gerät sieht?
Jacobi: Er muss die Barcoo-App installiert haben. Auf seinem Smartphone muss Bluetooth aktiviert sein und er muss seine Einwilligung gegeben haben, dass Barcoo auf seinen Standort zugreifen darf.
 
Wie gross ist die Reichweite Ihrer Beacon-Kampagnen?
Jacobi: Über alle 19 Filialen erreichen wir im Monat zwischen 20.000 und 30.000 Nutzer. Die durchschnittliche Öffnungsrate liegt bei 22 Prozent. Der Branchenschnitt dafür liegt laut Aussagen von Experten zwischen 20 und 25 Prozent. Im Vergleich ist das also eine sehr gute Zahl. Die Umwandlungsquote liegt bei 15 Prozent. Damit gemeint sind die Leute, die aufgrund der Push-Nachricht in die Filiale gehen.
 
Wie schätzen Sie den Nutzen der Beacons-Kampagnen ein?
Jacobi: Beacons eignen sich nicht für Reichweiten-Kampagnen. Aber die Leute, die wir erreichen, sind für diese Form der Ansprache sehr offen. Wir sind mit der Umwandlungsquote sehr zufrieden. Allerdings stellen wir fest, dass die Reichweite, die wir über die Barcoo-App erzielen, nun ausgereizt ist. Wenn wir den Schritt nach vorn machen wollen, müssten wir entweder noch unsere eigene App mit den Beacons verbinden oder mit weiteren Anbietern zusammenarbeiten. Der Durchschnittsbon von Leuten, die aufgrund einer Beacons-Kampagne einkaufen, ist höher als der von herkömmlichen Kunden. Diese Qualität hat uns überrascht.
 
Was haben Sie in dem ersten halben Jahr des Beacon-Einsatzes gelernt?
Jacobi: Das Aufsetzen der ersten beiden Kampagnen war sehr zeitintensiv. Wir arbeiten nicht mit einem eigenen Content-Management-System, sondern senden Texte und Bilder an Barcoo. Barcoo "baut" die Kampagne und wir geben sie frei. Jetzt geht alles innerhalb von drei Tagen recht zügig. Wir haben auch gelernt, dass es schwierig ist, Kunden mit Beacon-Kampagnen in den mobilen Shop zu lotsen. Das hat nicht funktioniert. Beacons sind ein Thema für den stationären Handel.
 
Wie wollen Sie den Beacons-Einsatz weiterentwickeln?
Jacobi: Wir starten gerade eine spannende Kampagne mit mobilen Beacons. Bei verschiedenen Stadtläufen in mehreren Städten kommen vier mobile Beacons zum Einsatz, mit denen wir Läufer erreichen wollen, die ja mittlerweile oft ihr Smartphone dabei haben, weil sie Fitness-Apps nutzen.




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