09.03.2012, 00:00 Uhr

Wie gut sind AV-Scanner für Android? Viele nicht gut!

Nach einem aktuellen Test des Magdeburger Instituts AV-Test scheint es um den Virenschutz für Android-Geräte nicht gut bestellt zu sein. Angesichts dessen, dass sich die Schädlinge in absoluten Zahlen rasant vermehren, ist das Ergebnis erschreckend. PCs sind durch Antivirensoftware deutlich besser geschützt als Andoid-Smartphones und Tablets. In dem Test wurde bei 41 Android-Virenscannern die Erkennung von insgesamt 618 Schädlingen geprüft. Viele Scanner haben nicht mal eine Erkennungsrate von 65 Prozent. Manche bieten gar keinen Schutz.
 
Die Ergebnisse geben Anlass zur Besorgnis. Gerade mal sieben der Scanner erreichten eine Erkennungsrate von über 95 Prozent. Diesen Wert erreichten Produkte von Avast, Dr. Web, F-Secure, Lookout, Zoner, Ikarus und Kaspersky. Zehn weitere Antivirenscanner erkannten immerhin noch mehr als 65 Prozent der Viren. Weitere 24 Produkte waren nicht mal in der Lage, 65 Prozent der Schädlinge zu identifizieren. Dazu zählt AV-Software von BullGuard, Commodo, G Data und McAfee. Äusserst beunruhigend ist allerdings, dass sechs der Virenscanner wie beispielsweise Android Antivirus und Android Defender bei der Erkennung völlig versagten.

Inwieweit dieser Test die Realität widerspiegelt, ist allerdings umstritten, da die 618 Schädlinge auf gerade mal 20 Basisversionen beruhen. Insofern ist die augenscheinliche Vielfalt der Viren nicht gegeben. Das Scannen basiert in erster Linie auf dem Erkennen von Signaturen bereits bekannter Schädlinge. Nur Scanner mit zusätzlichen Methoden wie Verhaltenserkennung oder ausgeklügelten Heuristiken können auch einen umfangreichen und vorausschauenden Schutz bieten.

Google bemüht sich allerdings, die Schadsoftware weitestgehend von den Android-Nutzern fernzuhalten. Im eigenen App-Store, der seit kurzem Google Play heisst, versucht Google mit vorausschauenden Mitteln, auch unbekannte Viren herauszufiltern. Dennoch stossen auch diese präventiven Erkennungsstrategien an ihre Grenzen. Angreifer schlafen nicht. Sie entwickeln bereits Schadprogramme, die die eigentliche Malware erst nach dem Kauf oder Download der App herunterladen.

Die eigentliche Schwachstelle sehen die Experten in dem Umstand, dass Android bisher keine digitale Signatur für die Ausführung von Code erfordert. iOS hingegen setzt eine Signatur voraus und wird von Fachleuten daher für sicherer als Android gehalten. (ph/com!)



Das könnte Sie auch interessieren