1.000 Räder von Jump 10.05.2019, 17:41 Uhr

Uber vermietet jetzt Elektrofahrräder in Berlin

Über die Uber-App können Nutzer ab sofort in Berlin 1.000 Elektrofahrräder der Tochter Jump buchen. Bislang bot das Unternehmen über seine App nur Taxis und Mietwagen mit Fahrern an. Die Nachfrage nach den Aktien des Fahrdienstvermittlers hält sich aber in Grenzen.
(Quelle: shutterstock.com/Madiwaso)
Der Fahrdienstvermittler Uber steigt mit 1.000 Elektrofahrrädern in Berlin in den deutschen Mietrad-Markt ein. Die roten Pedelecs der Tochterfirma Jump seien über die herkömmliche App des Anbieters buchbar, kündigte Uber am Donnerstag in Berlin an. Bislang bot das Unternehmen über seine App nur Taxis und Mietwagen mit Fahrern an.
Die Räder sollen ohne feste Stationen in zwölf Stadtteilen bereitstehen. Eine mehrmonatige Testphase habe die Nachfrage nach einem entsprechenden Angebot als Alternative zum Auto gezeigt, teilte Uber mit. Nach Berlin sollen weitere Städte folgen. Die Flotte von 1.000 Rädern soll ausserdem bald aufgestockt werden.
Uber hatte das Start-up Jump Anfang April 2018 übernommen. Der E-Rad-Vermittler hatte seit 2010 mehr als 12.000 E-Bikes in 40 Städten in sechs Ländern auf die Strasse gebracht. Die Elektro-Fahrräder sind nicht auf feste Docking-Plätze angewiesen, sondern können überall abgestellt werden.

Andere Transportwege

Der Fahrdienst-Vermittler treibt mit dem Zukauf seine Vision voran, auch andere Transportwege über Autos hinaus abzudecken. Das Mietrad-Geschäft ist Teil der Strategie, über eine App-Plattform die verschiedensten Verkehrsmittel vom Mietwagen und Roller bis zu Taxen und Räder anzubieten.
Uber sieht sich immer wieder Kritik ausgesetzt: Kurz vor dem für Freitag geplanten Börsengang des US-Unternehmens haben Fahrer am Mittwoch in Australien und Grossbritannien gegen schlechte Arbeitsbedingungen demonstriert. Auch in den USA waren Streiks geplant. In Deutschland steht der Fahrdienstvermittler vor allem mit dem Taxigewerbe auf Kriegsfuss. Die Taxifahrer werfen den Uber-Fahrern vor, gegen Auflagen zu verstossen. Uber bestreitet das.

Nachfrage nach Uber-Aktien hält sich in Grenzen

Auch die Nachfrage nach den Aktien des Fahrdienstvermittlers hält sich derzeit laut US-Medien noch in Grenzen. Das Unternehmen dürfte seine Papiere in der Mitte der Preisspanne von 44 bis 50 US-Dollar oder vielleicht so gar unterhalb der 47 US-Dollar bei Investoren losschlagen, berichteten "Wall Street Journal" und CNBC unter Berufung auf eingeweihte Kreise.
Damit würde Ubers Gesamtbewertung deutlich unter der Marke von 90 Milliarden US-Dollar bleiben. Der Zeitpunkt der grössten Börsenpremiere seit Jahren, die am Freitag stattfinden soll, könnte sich angesichts der jüngsten Verluste am Aktienmarkt als unglücklich erweisen. Für Skepsis sorgte bereits, dass Ubers kleinerer Rivale Lyft seit dessen Börsengang im März besonders unter Druck steht.
Dabei hatte Uber bei der Festlegung der Preisspannne bereits Vorsicht walten lassen. Im vergangenen Jahr hatten Banken, die mit der Vorbereitung des Börsengangs betraut werden wollten, Uber laut US-Medien bereits eine Gesamtbewertung von bis zu 120 Milliarden US-Dollar in Aussicht gestellt. Doch auch bei gedämpfter Nachfrage dürfte Uber immer noch das grösste Aktien-Debüt seit dem des chinesischen Online-Riesen Alibaba im Jahr 2014 stemmen.



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