24.02.2014, 00:00 Uhr

Mobile Anwendungen: In neun Schritten zur Super-App

Ob Chatten, Fotografieren, Nachrichten lesen oder Musik hören: Alles wird heute per App erledigt. Auch im Gespräch mit Beratern erwarten Kunden, dass diese Produkte über Apps vorstellen.
Der IT-Dienstleister Computacenter hat neun Punkte identifiziert, die für eine Entwicklung erfolgreicher mobiler Anwendungen in Vertrieb und Marketing wichtig sind.

1. Das Erlebnis

Im Zentrum der Entwicklung einer App darf nicht die Technik stehen, sondern was der Kunde damit erleben soll, also die Customer Experience. Welche Informationen sind anschaulich darzustellen, welche praktischen Funktionen soll die App besitzen, welche spektakulären Eyecatcher, welches ansprechende Design? Und wie dient das Ganze der Markenbindung? Schliesslich soll die App und damit auch die Marke dem Kunden in Erinnerung bleiben.

2. Die Daten

Die inhaltlichen und strategischen Entscheidungen benötigen in der Regel mehr Zeit als die eigentliche Programmierung der App. Die wichtigsten Funktionen gibt es im Baukastensystem und die meisten Daten liegen bereits in digitaler Form vor. Diese sind für die Anzeige auf Tablets kaum anzupassen und selbst für die kleineren Smartphone-Displays hält sich der Aufwand meist in Grenzen.

3. Die Bereitstellung

Browserbasierte Apps eignen sich vor allem, wenn sie auf vielen verschiedenen Geräten eingesetzt werden. Zudem lassen sich bestehende webbasierte Anwendungen aufgrund der gleichen technologischen Basis schnell in browserbasierte Apps umwandeln. Für Marketingzwecke sollten Unternehmen in der Regel native Apps einsetzen, um die speziellen Funktionen des mobilen Geräts für die Bedienung und Darstellung nutzen zu können.

4. Die Kosten

Die Entwicklung nativer Apps ist zwar etwas teurer. Doch selbst sie besitzen im Vergleich zu klassischen PC-Anwendungen deutlich weniger Funktionen, wodurch die Kosten fast immer im fünfstelligen Euro-Bereich bleiben. Auch der mögliche Aufwand für die Anpassung an verschiedene Geräteversionen oder Plattformen bleibt meist überschaubar.

5. Die Plattformen

Trotzdem ist bei nativen Apps zu klären, für welche Gerätetypen und Plattformen die Apps bereitstehen sollen. Greifen nur Mitarbeiter mit einheitlichen Firmen-Tablets darauf zu, reicht eventuell eine Version. Nicht jeder Arbeitsvorgang eignet sich dabei für jeden Gerätetyp. So hängt es von Bildschirmgrösse und Funktionen ab, welche Nutzung sinnvoll ist.

6. Der Umfang

Verglichen mit herkömmlichen PC-Anwendungen verfügen Apps über deutlich weniger Funktionen. Sie sollen sogar möglichst schlank bleiben, damit sie sich schnell und mit wenigen Fingertipps bedienen lassen.

7. Die Vernetzung

Um den Anforderungen an einen zeitgemässen Arbeitsplatz gerecht zu werden, ist auch die Offline-Fähigkeit der App zu beachten. In der eigenen Niederlassung sowie unterwegs sollten Berater mit der App offline arbeiten können, also auch bei schwacher oder fehlender Verbindung. Die Informationen sind dann auf dem Gerät gespeichert und lassen sich bei der nächsten Verbindung mit dem Internet über das Firmennetzwerk aktualisieren.

8. Die Sicherheit

Apps für Marketing und Vertrieb besitzen einen geringen Anspruch an Sicherheit, falls sie nur öffentlich verfügbare Informationen nutzen. Bei personenbezogenen Daten, etwa beim Kaufprozess, ist dagegen für höchstmögliche Sicherheit zu sorgen, zum Beispiel durch lokale Datenverschlüsselung oder Containerlösungen. Diese Massnahmen dürfen die Bedienung aber nicht wesentlich beeinträchtigen.

9. Der Entwickler

Schliesslich stellt sich die Frage, wer die App entwickeln soll. Einige Hersteller bieten vollständige Apps, diese eignen sich aber meist nur für standardisierte Prozesse. Dienstleister können deutlich spezifischere Lösungen für individuelle Bedürfnisse bereitstellen. Bei sensiblen Anwendungen oder sich schnell ändernden Prozessen sollte dagegen die eigene IT-Abteilung die Entwicklung übernehmen.
 (ph/iw)



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