App-Nutzung 22.04.2020, 15:05 Uhr

Corona: Daddeln gegen Langeweile

Gaming-, Business- und Liefer-Apps profitieren von der Krise - aus unterschiedlichen Gründen. Auch das Interesse an Apps aus dem Finanzbereich hat zugenommen. Das zeigen Auswertungen von Adjust und AppAnnie.
(Quelle: shutterstock.com/Fascinadora)
Die Corona-Krise führt dazu, dass wir unser Smartphone noch öfter verwenden als bisher: Viel von der Zeit, die wir unfreiwillig in den eigenen vier Wänden verbringen, widmen wir uns dem mobilen Internet.
Welche Apps davon profitieren - das zeigt jetzt ein Report des internationalen SaaS-Unternehmens Adjust. Danach verzeichnen Gaming-Apps einen enormen Zulauf. In der letzten Märzwoche wurden weltweit 132 Prozent mehr Gaming-Apps installiert als in der vergleichbaren Woche vor einem Jahr. Hohe Nachfrage gibt es auch nach Business-Apps. Im ersten Quartal dieses Jahres wurden 70 Prozent mehr heruntergeladen als in den ersten Monaten 2019.
Dabei entschieden sich viele Nutzer für die Premium-Versionen, offenbar, um ohne Einschränkungen im Homeoffice arbeiten zu können. Drittes App-Segment, das in der Corona-Krise boomt, sind Lieferdienste. Da Gastronomiebetriebe geschlossen sind und ihre Speisen nur zum Mitnehmen anbieten können, stieg auch hier die Nachfrage nach entsprechenden Apps.

Marktplätze beherrschen Shopping-Apps

Adjust warf auch einen Blick auf die Nutzung der Shopping-Apps, die in der Krise keinen Aufschwung erfahren haben, teils sogar auf sinkendes Interesse stiessen. Das mag an den angekündigten längeren Lieferzeiten liegen oder daran, dass die Lust am Shopping derzeit weniger ausgeprägt ist.
Genutzt werden die Apps aber vor allem um die Mittagszeit und dann abends wieder ab 19 Uhr. Fast ein Viertel der täglichen Sessions, so Adjust, finde in der Zeit zwischen 19 und 22 Uhr statt. Die Untersuchung bestätigt auch die Dominanz der Marketplaces: Dreiviertel der Zeit, die auf die Nutzung von E-Commerce-Apps entfallen, wird auf Plattformen wie Amazon und Alibaba verbracht.
Quelle: Adjust
Der Mobile-Spezialist AppAnnie hat vor dem Hintergrund der Krise die Entwicklung von Finance Apps genauer beleuchtet. Von Ende Dezember bis Mitte März stiegen die Nutzungszahlen hier deutlich an - in Ländern wie Japan und Südkorea sogar um 85 Prozent. Das Unternehmen erklärt dies mit einem hohen Interesse an Finanzfragen, die unsichere Zeiten mit sich bringen. Und dem Trend zum bargeldlosen Zahlen, wofür ebenfalls Apps auf dem Smartphone benötigt werden.




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