20.08.2008, 00:00 Uhr

Verbraucherzentralen loben Live-Shopping-Dienste

Im Schnitt liegen die Preise von Live-Shopping-Portalen ein Fünftel unter den Schnäppchenangeboten, die Preissuchmaschinen finden. Schnäppchenjäger können bei Live-Shopping-Diensten wie Schutzgeld.de oder Guut.de oft erheblich sparen. Das zeigt eine Stichprobe der Verbraucherzentrale NRW. Bei insgesamt zehn Live-Shopping-Anbietern wählten die Tester jeweils zwei Produkte aus dem Technik-Segment wie Bierzapfanlagen oder Computermonitore aus und verglichen sie mit den Preisen von sechs Preissuchmaschinen. Das Ergebnis: Bei 19 von 20 Geräten waren die Live-Shopping-Angebote nicht zu schlagen. Die billigsten Verkäufer der Preissuchmaschinen verlangten von 3,6 Prozent bei einem TFT-Monitor (Preisbock.de) bis zu satten 51,7 Prozent bei einem Weltempfänger (Guut.de) mehr. Im Durchschnitt lagen die Billig-Händler so um mehr als ein Fünftel (20,8 Prozent) über der Live-Shopping-Konkurrenz.
Doch trotz des Gesamterfolges hat auch Live-Shopping seinen Haken, wie dieVerbraucherschützer monieren. Für den gezielten Billigeinkauf beispielsweise taugen die Seiten nicht. Denn stets ist es eine Überraschung, welches Produkt für wenige Stunden frei geschaltet wird. Da erscheint es wie ein Lottogewinn, wenn ausgerechnet das bereits vorher ins Visier genommene Modell einer Digitalkamera dabei wäre.  So manche Offerte entziehe sich zudem dem Preisvergleich. Da werde einfach eine "Pastamaschine" oder eine "Gartensteckdose" beworben, ohne den Hersteller oder den Typ zu benennen. Einen mit Nummern und Buchstaben gekennzeichneten Markenfernseher fanden die Tester der Verbraucherzentrale NRW weder in den Preisdatenbanken noch auf den deutschen Internetseiten des Herstellers.

Obendrein verführen viele Betreiber zum Spontankauf. Sie signalisieren per Verfügbarkeits-Anzeige einen knappen Lagerbestand. Dabei kann kein Kunde einschätzen, mit welcher Stückzahl an Notebooks oder Mikrowellen das Live-Shopping gestartet wird: mit 10 oder mit 10.000. Oft zählt zudem eine Stoppuhr die verbleibende Shoppingzeit sekundengenau herunter.  Dass Sprüche wie ?wenn weg, dann weg? durchaus ihre Berechtigung haben können, zeigt der Check der Düsseldorfer Verbraucherschützer. So war bereits am späten Nachmittag jedes fünfte Schnäppchen (vier von 20) ausverkauft. Beschränkt ist in der Regel auch die erlaubte Bestellmenge. Bei der Stichprobe der Verbraucherzentrale NRW durften sich Interessenten lediglich ein- bis maximal fünfmal bei Bierzapfanlage oder Alkoholtester bedienen. Ein Anbieter (Eltronics.de) zeigte sich flexibel, er variierte die Bestellmengen von Produkt zu Produkt.  In der Stichprobe waren die Live-Shopping-Portale Alternate.de (Klick auf ZackZack), Dealirio.de, Eltronics.de, Guut.de, Ibood.de, Myby.de (Klick auf Mylight), Onedealoneday.de, Preisbock.de, Schutzgeld.de, Topvision24.de. Bei den Preissuchmaschinen bemühten die Tester Billiger.de, Evendi.de, Guenstiger.de, Idealo.de, Kelkoo.de, Preissuchmaschine.de. (ph/iwb)



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