26.06.2008, 00:00 Uhr

User Generated Content geniesst das Vertrauen der Web-Gemeinde

Vier von zehn Internet-Nutzern vertrauen den Produktbeurteilungen, die andere Nutzer im Web hinterlassen, analysierte das Marktforschungsinstitut Fittkau & Maass. Das Vertrauen der Internet-Nutzer in Produktbewertungen anderer Nutzer ist erstaunlich gross, so ein Ergebnis der aktuellen W3B-Studie der Hamburger Marktforscher Fittkau & Maass. Vier von zehn Internet-Nutzern vertrauen nutzererstellten Bewertungen zu Produkten, Hotels oder Shops. Allein Wikipedia-Einträge erzielen mit 58 Prozent unter nutzergenerierten Inhalten einen noch höheren Wert hinsichtlich der Glaubhaftigkeit.
Unter den routinierten Online-Einkäufern ist sogar jeder Zweite der Meinung, dass Produktbewertungen anderer Nutzer glaubhaft seien. Hingegen sind weniger aktive Online-Einkäufer zurückhaltender: Unter den Gelegenheits-Shoppern vertraut nur jeder Dritte solchen Informationsquellen. Skeptisch zeigen sich auch ältere Internet-Nutzer: Während bei den Nutzern im Alter unter 20 Jahre rund 60 Prozent auf nutzererstellte Produktbewertungen vertrauen, ist es bei den Silver Surfern (ab 50 Jahre) nur noch jeder Dritte.
Die Bedeutung von nutzergenerierten Produktbewertungen für das Online-Shopping zeigt sich auch beim Ranking der herangezogenen Informationsquellen zur Vorbereitung von Kaufentscheidungen: Zwar rangieren hier Quellen wie beispielsweise Meinungsportale und Nutzer-Kauflisten in Online-Shops nicht auf den vordersten Plätzen, doch immerhin werden sie von fast jedem zweiten Nutzer (46 Prozent beziehungsweise  48 Prozent) zur Vorbereitung von Einkaufentscheidungen genutzt. Auch hier wird deutlich, dass es vor allem junge und shoppingerfahrende Nutzergruppen sind, die sich gern auf nutzergenerierte Bewertungen und Empfehlungen verlassen.
Ganz unkritisch stehen die Nutzer dem User generated content dennoch nicht gegenüber: So vermuten immerhin 45 Prozent der im Rahmen der W3B-Studie Befragten, dass von Nutzern erzeugte Online-Inhalte manchmal bewusst manipuliert werden. Fast zwei Drittel bemängeln, dass der Wahrheitsgehalt dieser Inhalte schwer zu überprüfen sei. Auf der anderen Seite gibt je ein Drittel positive Statements bezüglich der Qualität nutzergenerierter Inhalte ab: Sie sind der Meinung, dass diese Informationen oft detaillierter und vielfältiger seien - und dass die Qualität sogar besser sei als die von redaktionell erstellten Inhalten. Eines ist zumindest sicher: Auch im Bereich des E-Commerce führt kein Weg mehr am nutzergenerierten Online-Content vorbei. Alle Charts der Studie sehen Sie hier. (ph/iwb)



Das könnte Sie auch interessieren