30.11.2011, 00:00 Uhr

Smartphones sind wie Liebhaber sagt Studie von Microsoft

Alles, was ein Display hat, ist auch potenziell ein Platz für Werbung. Allerdings, so die These von Microsoft Advertising, müsse sich die Art der Werbung an das Display anpassen. Wie das aussehen könnte, hat der US-Konzern in seiner Studie "Meet the Screens" umrissen.

Dem Smartphone gehöre in vielen Fällen der erste Blick nach dem Aufwachen und der letzte vor dem Schlafengehen. Insofern vergleichen die Studienmacher das Mobiltelefon mit einem Liebhaber. Das Gerät kenne die Leidenschaften, Interessen und Abneigungen seines Besitzers wie auch den konkreten Tagesablauf. Damit sei es das privateste Gerät überhaupt. Deshalb müsse erfolgreiche Werbung dem Rechnung tragen. Mobile Advertising solle demnach nützliche, relevante Informationen bieten und den Nutzer nicht mit allgemeinen Werbebotschaften nerven, die ihn nicht interessieren.

Schon in diesem Jahr erreicht Mobile Advertising weltweit einen Umsatz in Höhe von 3,3 Milliarden US-Dollar, bis zum Jahr 2015 sollen die Umsätze sogar auf 20,6 Milliarden US-Dollar ansteigen. Dieser Anstieg erklärt sich zum Teil schon allein durch die zunehmende Verbreitung von Smartphones. Derzeit sind rund eine Milliarde Smartphones weltweit im Umlauf. In den USA sind inzwischen ein Drittel aller Handys Smartphones.

Tablets verzaubern

Die Tablet-Rechner, allen voran Apples iPad und Samsung Galaxy Tab, sind wahre Alleskönner. Sie haben das Potenzial, Desktop, Laptop, Netbook und Smartphone zumindest teilweise zu ersetzen. Dabei seien die Nutzer erst noch dabei, zu erkunden, was mit den Geräten alles möglich ist, so die Studie. Bis 2015 sollen weltweit mehr als 81 Millionen Stück verkauft werden. Verglichen mit den Smartphones und anderen Rechnern führen sie also noch ein Nischendasein. Die Mehrheit der Tablet-Besitzer beschäftigt sich ersten Studienergebnissen zufolge mehr als zwei Stunden pro Tag mit dem Gerät. Das eröffnet eine Vielzahl an Interaktionsmöglichkeiten mit dem Nutzer. Wie auch bei den Smartphones sollten Werber die Möglichkeiten des Geräts nutzen und die Nutzer verzaubern.

 Der Computer wird anders als Tablets und Smartphones vielfach noch mit Arbeit identifiziert. Er ist in erster Linie Mittel zum Zweck, liefert Informationen und hilft dem User bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben. Dabei kommt seine Rolle der des Lehrers nahe, so die Studie. Um diese Inhalte zu erreichen muss der User wie beim Tablet und Smartphone auch selbst aktiv werden. Dafür tritt der Nutzer in eine Art Dialog mit der Maschine. Dem sollten Marketing-Kampagnen Rechnung tragen und entsprechend versuchen, mit den Nutzern in Kontakt zu treten. In den USA haben 83 Prozent aller Bürger einen Rechner, in Westeuropa sind es sogar 89 Prozent. Selbst in Russland verfügen 72 Prozent der User über Zugang zu einem Computer. Gerade in Ländern wie China oder Russland ist die Bindung an den Computer sehr viel stärker als in Westeuropa und den USA. Das, so erklären die Forscher, hänge mit dem staatlich regulierten Fernsehen zusammen. Die Regierungen hätten durch die staatliche Kontrolle das Vertrauen in den Kanal TV zerstört.

Fernsehen unterhält

Während bei den anderen Geräten der Nutzer selbst agieren muss, ist er am Fernsehbildschirm total passiv. Der Fernseher begleitet private Situationen beim Relaxen, während des Essens oder vor dem Einschlafen und unterhält dabei den Nutzer. Der User ist in dieser Situation zwar passiv, aber offen für Nachrichten und Botschaften. Vor allem bei den Nutzern ab 45 Jahren übernimmt das TV-Gerät die Rolle eines guten Freundes. Bei den jüngeren Nutzern scheint diese Beziehung aber nicht mehr so solide zu sein, so die Studie. Es könnte sein, dass sich das Verhältnis sehr bald ändert. Dafür sprächen die Zuwächse bei der Smartphone- und iPad-Nutzung. Immerhin werden weltweit mit TV-Werbung 189 Milliarden US-Dollar umgesetzt.

Für die Untersuchung wurden je 300 Menschen aus fünf Ländern (USA, Grossbritannien, Russland, China und Saudi Arabien) im Alter zwischen 18 und 64 Jahren befragt. Die Ergebnisse der Studie stellt Microsoft Advertising auf seiner Seite bereit. (ph/iw)



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