11.03.2010, 00:00 Uhr

Schweizer Consumer Electronics Markt 2009 mit 1,7 Mrd. Franken Umsatz

Auch die Heimelektronikbranche spürte im vergangenen Jahr die Auswirkungen des bereits Ende 2008 sich abzeichnenden schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes: Trotz steigenden Stückzahlen bei einzelnen Gerätekategorien reduzierte sich der Gesamtumsatz der Branche um knapp 12% (entsprechend 230 Mio. Franken) auf insgesamt leicht über 1,7 Milliarden Franken. Das gute vierte Quartal 2009, die positive Konsumentenstimmung und kommende Innovationen geben aber zu Hoffnungen Anlass.
Der grösste Umsatzträger  der Unterhaltungselektronik, die Fernsehgräte, trug mit einer noch nie dagewesenen Rekordmenge von 750000 abgesetzten Fernsehern (+11%!) wiederum den Löwen-anteil von 960 Mio. Franken zum Gesamtumsatz bei. Wermutstropfen ist der Preiszerfall, der sich bei allen Gerätekategorien bemerkbar machte, so z.B. bei den TV-Geräten, welche innert Jahresfrist um rund 20% günstiger wurden. Im laufenden Jahr setzt die Branche wieder auf Impulse wie die Fussball-WM, das erweiterte Angebot an High-Definition-Inhalten (z.B. zusätzliche HD-Sender) und technologische Innovationen (z.B. 3D). 2009 wurden 722000 Flachbild-TV-Geräte verkauft.
TV-Markt
Dank einem beträchtlichen Potenzial an Schweizer Haushalten, bei denen noch ein Röhrengerät im Wohnzimmer steht (37 Prozent), dürfte der TV-Geräte-Markt in nächster Zukunft zumindest mengenmässig noch zulegen. Viele Konsumenten suchen heute gern höherwertige Qualität und Ausstattung und investieren dafür beispielsweise in hoch auflösende Produkte. Davon profitieren verstärkt die traditionellen Marken, welche bei hoher Bildauflösung und umfassender Ausstattung auch über stromsparende Eigenschaften verfügen. Eine aktuell durchgeführte Konsumentenstudie des Forschungsinstitutes GfK in Hergiswil deutet auf ein weiterhin hohes Potenzial an Fernsehkäufern hin. Die Anzahl der Personen, die sich im nächsten halben Jahr einen neuen oder einen zusätzlichen Flat-TV anschaffen möchten, gibt zu Hoffnungen Anlass.
Video-Markt
Bei den Camcordern geht der Trend weg vom Band und hin zu neuen Speichermöglichkeiten wie Disc, Card oder Festplatte. Private Filme und Familienbilder können dank den neuen High-Definition Camcordern in immer besserer Bildqualität aufgenommen und via Bildschirm genossen werden. Generell immer wichtiger wird für den Konsumenten die Vernetzung der Produkte untereinander. Die Dynamik der hochauflösenden Bilder wird auch von anderen Peripheriegeräten wie den Blu-ray Playern oder den Spielkonsolen unterstützt. Das zunehmend grössere Angebot von Blu-ray-Filmen dürfte den Verkauf der Abspielgeräte weiter fördern.
Audio-Markt und Portables
Seitdem die Fernseher in Verbindung mit der Ausbreitung des digitalen Signales immer bessere Bilder liefern, scheinen die Ansprüche an den Ton ebenfalls zu steigen: So gingen bei den höherwertigen Geräten die Umsätze nur um ca. 3% zurück. Zum Gesamtrückgang trugen aber wesentlich die Angebote (und die entsprechenden Nachfrage) nach billigsten Audiosystemen und 2.1 bzw. 5.1 Anlagen in den Preislagen 99 bis 199 Franken bei. Portable Audio-Produkte werden angeblich zunehmend von multifunktionalen Smartphones und Handys substituiert: In der Tat werden einige Hunderttausend Geräte mit MP3-Player Funktion pro Jahr verkauft. Schätzungen zufolge besitzt jeder zehnte Handynutzer ein iPhone. Dieses Multimediatalent ist ein vollwertiger MP3-Player. Inwiefern er auch als solcher genutzt wird und einen iPod direkt ersetzt, ist eine andere Frage. Tatsache bleibt, dass die Nachfrage nach reinen MP3-Playern im Jahr 2006 mit 890000 abgesetzten Stück den Zenit erreicht hatten. Im Jahr 2009 wurden in der Schweiz 645000 Geräte abgesetzt, was ein Minus von 51000 reinen MP3-Playern im Vorjahresvergleich bedeutet.  Erfreulich entwickelte sich in der Schweiz das digitale Radio: Portable DAB+/DAB Radios und Radiowecker waren der Renner. Die Geräte sind nicht nur unter dem Aspekt der Signalqualität, sondern auch vom Design her sehr beliebt. (ph) http://www.swico.ch



Das könnte Sie auch interessieren