So schneiden die wichtigsten Browser im grossen Privatsphäre-Check ab

Noch mehr Kleine

Opera

Hersteller: Opera Software (Norwegen, in chinesischem Besitz; opera.com )
Verfügbar für: Windows, macOS, Linux, Android
Lizenz: proprietär
Engines: Blink, V8
Mit einem Marktanteil von knapp unter einem Prozent im Desktop-Markt ist Opera der grösste der «kleinen» und auch klar einer der ältesten, Bild 7. Der einst norwegische Browser ist bereits seit 1995 verfügbar. Allerdings ist vom ursprünglichen Opera-Browser nur noch wenig übrig. 2013 wechselte der Browser von einer eigenen Engine auf die von Google entwickelte Blink-Engine. 2016 wurde der Entwickler Opera Software von einem chinesischen Konsortium aufgekauft. Und das bringt uns direkt zu Opera und der Privatsphäre: Während der Browser funktional einige interessante Dinge bietet, kann er für privatsphärebewusste Nutzer nicht empfohlen werden. Seit der chinesischen Übernahme sammelt der Browser fleissig Nutzerdaten zu verschiedenen Zwecken, darunter Werbung. Privatsphäre gegenüber Dritten ist wie bei anderen Chromium-Browsern mithilfe von Einstellungen und Add-ons möglich.
Bild 7: Opera büsst seit dem Verkauf nach China an Vertrauen ein
Quelle: PCtipp.ch

Brave

Hersteller: Brave Software Inc. (USA; brave.com/de)
Verfügbar für: Windows, macOS, Linux, Android, iOS
Lizenz: MPL 2.0 (GPLv2/GPLv3 für einige eingebaute Funktionen)
Engines: Blink, V8, WebKit (iOS)
Brave ist ein weiterer Browser auf Chromium-Basis, der sich mit einigen Eigenarten von der Konkurrenz abheben möchte, Bild 8. Und im Vergleich zu vielen anderen Chromium-Browsern macht das Brave sogar sehr gut. Der von Mozilla-Mitgründer Brendan Eich lancierte Browser bietet starke Privatsphärefunktionen, die ab Installation aktiviert sind. Dazu kommt eine eigene Kryptowährung, mit der Mikrozahlungen an Webseiten­betreiber und andere Nutzer ge­tätigt werden können. Das macht Brave zur interessanten Option – sowohl für ungeübte Nutzer, die Schutz direkt ab «Werk» möchten, als auch für Tech-Enthusiasten.
Bild 8: Brave tut viel für seine Nutzer, ist aber auch umstritten
Quelle: PCtipp.ch
Jedoch ist Brave auch in einige Kontroversen verwickelt. Da wäre zunächst der Werbeblocker des Browsers, der als Teil des Brave-Geschäftsmodells Werbung von Webseiten­betreibern blockiert und durch Werbung aus seinem eigenen Netzwerk ersetzt. Im Jahr 2020 wurde Brave ausserdem dabei erwischt, Referral-Links in die Autokorrektur der Suchleiste einzubauen. Die URLs diverser Krypto­börsen wurden dabei über solche Links umgeleitet, mit welchen Brave ohne Zustimmung der Nutzer Geld verdiente.

Vivaldi

Hersteller: Vivaldi Technologies (Norwegen/Island; vivaldi.com/de)
Verfügbar für: Windows, macOS, Linux, Android
Lizenz: proprietär
Engines: Blink, V8
Vivaldi entstand aus einer Gruppe von Opera-Nutzern, die mit dem Wechsel zu Blink nicht einverstanden waren, Bild 9. Zwar basiert Vivaldi auch auf Chromium, behält aber viele der optischen und funktionalen Merkmale des alten Opera-Browsers. Dazu kommen diverse zusätzliche Features wie Notizen auf Websites und stapelbare Tabs. In Sachen Privatsphäre bietet Vivaldi etwa die gleichen Funktionen wie alle Chromium-Browser und somit guten Schutz gegenüber Webseiten. Eine einzige Ungewissheit bleibt: Laut der Privacy Policy von Vivaldi speichert der Browser eine einzig­artige ID jeder Vivaldi-Installation, die unter anderem Geodaten enthält. Laut Vivaldi werden diese Daten dafür verwendet, um Nutzerzahlen in verschiedenen Regionen zu ermitteln.
Bild 9: Vivaldi ist ein Browser für Opera-Fans der ersten Stunde
Quelle: PCtipp.ch




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