Digitales Phänomen 06.11.2016, 21:54 Uhr

Internet-Memes "mächtiger Faktor" im US-Wahlkampf

In den USA ist der Wahlkampf in vollem Gange. Ein gern genutztes Mittel sind neben Plakaten, Reden und Co. sogenannte Memes. Sie sind mittlerweile ein wichtiger Faktor, der grossen Einfluss auf den Aufstieg und den Fall der Kandidaten hat.
(Quelle: Shutterstock.com/Thinglass)
Plakate, Reden, TV-Spots, Online-Auftritte - all das gehört zu einem Wahlkampf dazu. Immer wichtiger werden Experten zufolge aber auch Internet-Memes. Im derzeit laufenden US-Wahlkampf seien sie ein "mächtiger Faktor, der dabei hilft, Kandidaten aufzubauen oder herunterzureissen", schreibt die New York Times.

Was ist ein Meme?

Ein Meme ist eine Art Internet-Insiderwitz, meist zusammengebastelt aus einem Spruch oder Zitat sowie einem Foto oder Video, das über sämtliche Internet-Kanäle verbreitet wird. 2008 seien Internet-Memes erstmals wichtiger Teil des Wahlkampfs gewesen, sagt Brad Kim, der die Phänomene für "Know Your Meme" erforscht. Damals seien die Memes, die traditionell eher aus dem linken Lager kommen, für die Republikaner allerdings noch ein "PR-Alptraum" gewesen.

Personenkult durch Memes

In diesem Wahlkampf habe sich das geändert. "Memes haben eine wichtige Rolle dabei gespielt, einen mächtigen Personenkult für Bernie Sanders und Donald Trump zu schaffen." Trump habe sie genutzt um "seine Botschaft direkt zu den Menschen zu bringen". So nutzte Trump beispielsweise ein Comic-Bild von sich als Frosch an einem Rednerpult.
Auch das Bild des Bruderkusses zwischen dem früheren Kreml-Chef Leonid Breschnew und dem früheren DDR-Staatsoberhaupt Erich Honecker von der Berliner Mauer habe es als Meme in diesen US-Wahlkampf geschafft, sagte Kim der Deutschen Presse-Agentur. "Es ging hier viral vor ein paar Monaten nachdem es ein Medium für Trump-Satiren geworden war." Trump küsste im Meme unter anderem den britischen Aussenminister und Brexit-Befürworter Boris Johnson.



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