08.09.2008, 00:00 Uhr

Wolfgang Schäuble nimmt Datenschutz im Internet ins Visier

Mit einem neuen Datenschutz-Gütesiegel will Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble dem Datenmissbrauch im Netz einen Riegel vorschieben. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble plant angesichts des wachsenden Datenmissbrauchs im Netz schärfere Datenschutzgesetze. Bis November will Schäuble einen Gesetzesentwurf vorlegen, wonach Daten nur noch mit ausdrücklicher Einwilligung weitergegeben werden dürfen. Andernfalls drohen hohe Bussgelder. Betroffen von diesen Änderungen sind allerdings nur künftige Geschäfte. Darüber hinaus sollen die Unternehmen eine Übergangszeit von voraussichtlich einem Jahr bekommen.
Noch nicht ganz geklärt ist, ob Unternehmen, die illegal mit Verbraucherdaten handeln, die dadurch erzielten Gewinne wieder abgeben müssen. Darüber hinaus soll eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe unter Vorsitz von Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm prüfen, inwieweit sich eine Kennzeichnungspflicht für die Datenherkunft sowie eine Informationspflicht von Unternehmen bei Datenpannen organisieren lässt. Ziel ist die Einführung eines Datenschutz-Gütesiegels. Bundestag und Bundesrat müssen dem Gesetzentwurf allerdings noch zustimmen. Jüngstes Opfer von Datendiebstählen im Web wurde nach Telekom und Bertelsmann jetzt auch PricewaterhousCoopers. Wie das ZDF-Wirtschaftsmagazin "Wiso" berichtet, haben Hacker 56.000 E-Mail-Adressen und Passwörter von Bewerbern geklaut und auf einem chinesischen Server zum Download angeboten, die bei PwC unverschlüsselt auf dem Server lagen. (ph/iwb)



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