02.09.2008, 00:00 Uhr

Vorsicht mit Google Analytics

Websitebetreiber, die Google Analytics einsetzen, verstossen oft gegen geltendes Recht, warnt die Datenschutzbehörde Schleswig Holstein. Doch Google Deutschland verweist bei diesem Problem an die Kollegen in Übersee. Die Datenschutzbehörden von Schleswig-Holstein warnen vor dem Einsatz von Google Analytics. "Nur in wenigen Fällen weisen Websitebetreiber darauf hin, dass dieses Werkzeug im Einsatz ist und eine Übermittlung der Daten zu Google in die USA oder anderswohin erfolgt", erklärt Thilo Weichert, Leiter des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz (ULD). "Damit verstossen sie gegen den Datenschutz." Laut Schätzungen arbeiten 80 Prozent der frequentierten, deutschsprachigen Webangebote mit dem Google-Tool, um Nutzerdaten auszuwerten. Die Datenschützer monieren nicht nur fehlende Hinweise auf diesen Seiten. Ihnen stösst der Umgang mit sensiblen Nutzerdaten auf. Dazu hat das ULD Websitebetreiber befragt. "Die meisten waren überrascht, weil ihnen nicht bewusst war, dass mit Google Analytics Daten ihrer Nutzer bei Google landen und damit sogar ein Transfer ins Ausland verbunden ist", berichtet Marit Hansen vom ULD. Google könne, so fürchten die Datenexperten, durch das Zusammenführen von Daten Nutzer identifizieren. Sie raten Firmen, bei Google zu erfragen, wo Statistiken landen.
"Seitens Google gibt es widersprüchliche Informationen darüber, inwieweit Daten Service-übergreifend zusammengeführt werden", so Hansen. "Websitebetreiber sollten der weiteren Nutzung und Zusammenführung der Daten durch Google nicht zustimmen oder der Zustimmung widersprechen.- Auch Google bekam Post von den Datenschützern. Sie erkundigten sich nach Vertragsregeln von Analytics, nach der Verarbeitung von Daten und Vorkehrungen gegen Missbrauch. "Die Antwort ist relativ inhaltsleer", meint Hansen. "Sie besteht aus dem Verweis, dass Google in den USA zuständig ist.- Google bezieht inzwischen unter http://adwords-de.blogspot.com Stellung. "Es gibt keine individuellen Auswertungen auf Rechnern und es erfolgt keine Verknüpfung von Daten", versichert Google-Sprecher Kay Oberbeck. (ph/iwb)



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