Mehr Sicherheit beim Online Dating 11.01.2019, 13:24 Uhr

So schützen sich Singles vor Betrügern, Romance Scammern und Stalkern

Erfahren Sie mehr über die Maschen der Dating-Betrüger und wie Sie sich als Frau oder Mann schützen.
(Quelle: Pixabay)
In der Schweiz gibt es mehr als 1,5 Millionen Singles zwischen 18 und 69 Jahren, Tendenz steigend. Die meisten von ihnen sind unfreiwillig allein, manche über Jahre.  Auch wenn man nach einer frischen Trennung zunächst einmal die neue Freiheit und Unabhängigkeit geniesst, nach einiger Zeit vermisst dann doch die Unterstützung eines Partners, man fühlt sich einsam und beklagt die fehlende Sexualität. Der Mensch ist eben nicht zum Alleinsein gemacht. Dennoch haben viele Alleinstehende Probleme, einen passen Partner zu finden. Die meisten probieren es irgendwann mit dem Online Dating, das sich steigender Beliebtheit erfreut. Denn nicht nur die Arbeitswelt hat sich durch die Digitalisierung verändert, auch die Art, wie man einen neuen Partner findet, ist nicht mehr dieselbe.
 
Das Problem: Geschützt von der Anonymität des Internets tummeln sich auf den zahlreichen Online-Partnerbörsen nicht nur Singles, sondern auch Betrüger, professionelle Escort Damen, Datendiebe und andere Kriminelle. Doch ehrliche Nutzer können sich schützen, wenn sie einige Regeln beachten und vor allem: ihrem Bauchgefühl trauen. Wenn man ein Misstrauen spürt, gibt es in den meisten Fällen einen (guten) Grund dafür.
 
 
Die Maschen der Dating-Betrüger
 
 
Romance Scammer sind Betrüger, die liebeswillige Singles auf Dating-Plattformen im Visier haben. Die häufigsten Maschen sind diese:
 
Eine professionelle Escort-Dame meldet sich als angeblicher Single an. Sie tritt in Kontakt zu einsamen Herren und bittet meist zügig um ein Treffen. Wann die Wahrheit über ihre finanziellen Absichten ans Licht kommt, ist immer unterschiedlich.
 
Ebenfalls beliebt ist die Rolle der hübschen, jungen Osteuropäerin, die natürlich gebildet, fleissig und familiär eingebunden ist. Eines Tages wird sie nach Geld fragen, um ihren Schweizer Schatz besuchen zu können. Dieser wird nach der Überweisung umsonst am Flughafen warten, denn das Geld – und die Träume von der Zukunft – sind futsch. Häufig gab es Natascha gar nicht, sondern hinter dem Bild verbarg sich ein Profibetrüger.
 
So können Männer sich schützen:
 
Seien Sie ehrlich in Bezug auf sich selbst und hinterfragen Sie allzu perfekt und überschwänglich wirkende Anfragen und Profile. Wie realistisch ist es wirklich, dass sich eine 20-Jährige Blondine mit Modelmassen für sie interessiert?
 
Dating als Geschäft. Professionelle männliche Scammer sind besonders an einsamen Damen interessiert. Diese haben oft ein mittleres Alter erreicht, fühlen sich einsam und sind über die Avancen eines jungen, rassigen Mannes nur zu erfreut. Früher wurde diese Masche nur vor Ort in manchen Urlaubsparadiesen angewendet, heute tummeln sich die Loverboys auch online. Sie spielen den Frauen grosse Gefühle vor, um dann nach einiger Zeit um Geld zu bitten. Manche Geschädigte werden so viele Tausend Euro los. Im Hintergrund agiert oft die Nigeria-Connection, das meiste Geld geht an die Hintermänner.
 
So können Frauen sich schützen:
 
Niemals sollte man einer unbekannten Person Geld überweisen. Selbst wenn man wochen- oder monatelang intensiv Kontakt hatte, sobald das Gespräch auf das Finanzielle kommt, gilt es, die Reissleine zu ziehen.
 
Love Bombing gehört zur Masche der meisten Romance Scammer, kann jedoch auch andere als finanzielle Hintergründe haben. Es gibt psychisch kranke Menschen, die das Netz benutzen, um andere von sich abhängig zu machen.
Quelle: Pixabay
Wie können Singles sich schützen?
 
Natürlich kann man sich online verlieben, doch wenn die Glocken der Liebe allzu schnell und laut läuten und man sofort mit Liebesschwüren überhäuft wird, sollte man misstrauisch werden.
 
Allgemeine Regeln für die sichere Online-Partnersuche
 
 
Die passende Partnervermittlung wählen
 
In jeder Stadt gibt es kostenlose Datingportale, auf denen man sich mit wenigen Klicks anmelden kann. Genau dieser einfache Zugang ist natürlich auch für Betrüger eine Einladung, da sie keine Kontrolle der Personalien oder Ähnliches durchlaufen müssen. Mehr Sicherheit bieten kostenpflichtige Seiten. Sie vermitteln nicht nur eine grössere Chance, Singles mit ebenfalls ernsten Absichten kennenzulernen, mindestens die Zahlungsdaten sind verifiziert worden. Dennoch sollte man immer die Augen offenhalten und sich nicht allein auf diese Sicherheit verlassen.
 
Übrigens: Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Partnervermittlungen. Bei der einen stöbert man selbst durch die Profile und nimmt Kontakt auf, oder wird angesprochen. Bei der anderen führt man einen psychologischen Test und wird mit sogenannten Matches zusammengeführt. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile.
 
Wenn das Bild 15 Jahre alt ist
 
Neben richtigen Betrügern gibt es online natürlich auch die kleinen Schummeleien von ansonsten ehrlichen Menschen. Da wird ein älteres Bild eingestellt, dem man optisch aber gar nicht mehr entspricht, Kinder werden verheimlicht oder der Verdienst wird höher geschildert, als er eigentlich ist, weil man sich so bessere Chancen verspricht. Es hat sogar schon Fälle gegeben, wo sich jemand online verliebte und dann feststellen musste, dass es sich um eine wildfremde Person handelt, welche sich die ganze Zeit mit fremden Bildern präsentiert hat.
 
Um sich davor zu schützen hilft nur, sich möglichst zügig nach einigen Mails und Telefonaten zu treffen und der Wahrheit ins Gesicht zu blicken.
 
Sich vor einem Stalker schützen
 
Manchmal kommt das böse Erwachen nicht bei einem ersten Date, sondern danach, wenn sich die freundliche Person als nerviger Stalker entpuppt, der einen nicht in Frieden lassen will. Hier hilft nur, sich am Anfang mit den persönlichen Daten möglichst bedeckt zu halten. So sollte man sich eine E-Mail-Adresse zulegen, die nicht gleich den ganzen Namen verrät, sich an einem neutralen Ort zum ersten Date treffen und sich lieber auf dem Handy anstatt auf dem Festnetz anrufen lassen. Hier lässt sich ein Gesprächspartner nämlich recht einfach sperren.
 
Ein Tipp für die Frauen: You’ll get what you see
 
Manchmal neigen gerade Frauen dazu, sich romantischen Vorstellungen hinzugeben und einen potenziellen Partner in einem etwas besseren Licht zu sehen, als er eigentlich ist. Um sich davor zu schützen sollte man genau hinhören und hinschauen, denn die meisten Männer verstellen sich nicht. Er kommt gleich im ersten Gespräch auf Sex zu sprechen oder fragt nach einem eindeutigen Foto? Er redet die ganze Zeit, hört aber nicht zu? You’ll get what you see.
 
 
Weiterführende Informationen:
 
https://www.elitepartner.ch/magazin/sicherheit-bei-der-online-partnersuche.html
 
https://www.blick.ch/news/schweiz/online-dating-ja-aber-so-ticken-schweizer-singles-id5231746.html
 
https://www.presseportal.ch/de/pm/100063743/100811213
 
https://www.t-online.de/digital/sicherheit/id_43988564/nigeria-connection-setzt-auf-neue-online-betrugsmasche.html
 
 
 
 



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