Keine Kommunikation ist wirklich sicher 28.10.2016, 09:29 Uhr

Snowden warnt vor zu lascher Verschlüsselung

Edward Snowden sieht verschlüsselte Kommunikation und damit auch die Pressefreiheit in Gefahr. „Ich kann Euch Tipps geben, Eure Kommunikation zu schützen. Aber Ihr lasst Euch dabei auf ein Wettrüsten ein, das Ihr einfach nicht gewinnen könnt."
(Quelle: GongTo / Shutterstock.com)
In der Vergangenheit predigte Snowden stets, wie wichtig es sei, seine Kommunikation zu verschlüsseln. Nun jedoch warnt er im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung davor, sich darauf zu verlassen. Selbst die beste Verschlüsselung könne geknackt werden, so Snowden weiter. Er rät vielmehr zum Gegenangriff: Der Kampf müsse auf den Titelseiten ausgetragen werden, wenn man Journalismus weiter wie bisher praktizieren wolle.

BND entwickelt sich zum Zwilling der NSA

Ebenfalls kritisch sieht Snowden die jüngste Reform zur „Massenüberwachung“.  "Nur, weil die deutsche Bevölkerung offiziell über die Spionage informiert wird, heisst das noch lange nicht, dass es okay ist."
Vergangene Woche räumte der Bundestag dem BND umfangreiche Zugriffsrechte auf das Telekommunikationsnetz in Deutschland ein. Jegliche Beschränkungen zur Überwachung des Internettraffics in Bezug auf Verkehrsströme und Datenmengen wurden aufgehoben. In der heutigen Zeit sei es um ein vielfaches einfacher, die Massen zu überwachen, da wir zu den „fortschrittlichsten, meistvernetzten Gesellschaften der Erde“ gehören. Russland etwa sei viel weniger vernetzt und Hacker hätten so viel grössere Schwierigkeiten an Informationen zu gelangen.



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