Ransomware-Attacke 05.07.2021, 12:50 Uhr

Lösegeld-Hacker wollen 70 Millionen Dollar nach Angriff auf Unternehmen

Bei einem erneuten Angriff mit Erpressungssoftware haben Kriminelle auf einen Schlag mehr als tausend Unternehmen ins Visier genommen - auch in Deutschland. Die Lösegeldforderungen sind immens.
(Quelle: rawf8/Shutterstock)
Die Hacker-Gruppe, die am Wochenende hunderte Unternehmen mit Erpressungssoftware angegriffen hat, verlangt 70 Millionen US-Dollar für einen Generalschlüssel zu allen betroffenen Computern. Der Betrag solle in der Digitalwährung Bitcoin bezahlt werden, hiess es in einem Blogeintrag, über den unter anderem die IT-Sicherheitsfirma Sophos in der Nacht zum Montag berichtete.
Die Hackergruppe REvil nutzte eine Schwachstelle beim amerikanischen IT-Dienstleister Kaseya, um dessen Kunden mit einem Programm zu attackieren, das Daten verschlüsselt und Lösegeld verlangt. REvil behauptet, mehr als eine Million Computer sei infiziert worden.
Von unabhängiger Seite war das Ausmass der Schäden bisher kaum zu überblicken. Die IT-Sicherheitsfirma Huntress sprach von mehr als 1.000 Unternehmen, bei denen Systeme verschlüsselt worden seien. Kaseya selbst berichtete, dass weniger als 40 Kunden betroffen gewesen seien. Allerdings waren darunter auch wiederum Dienstleister, die ihrerseits mehrere Kunden haben. So entstand eine Art Domino-Effekt.
Auch in Deutschland waren dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zufolge ein IT-Dienstleister und mehrere seiner Kunden betroffen. Es handele sich um einige tausend Computer bei mehreren Unternehmen, sagte ein Sprecher am Sonntag.
Die von Experten in Russland verortete Gruppe REvil steckte vor wenigen Wochen bereits hinter dem Angriff auf den weltgrössten Fleischkonzern JBS. Das Unternehmen musste als Folge für mehrere Tage Werke unter anderem in den USA schliessen. JBS zahlte den Angreifern umgerechnet elf Millionen Dollar in Kryptowährungen.



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