14.03.2012, 00:00 Uhr

An Hackerkonferenz Pwn2own auch IE 9 und Firefox gehackt

Beim Hackerwettbewerb Pwn2own auf der CanSecWest 2012 in Vancouver haben die Hacker einige Erfolge zu verbuchen. Bis auf Apples Safari wurden bislang alle Browser unter Umgehung der Sandbox gehackt. Nachdem der bisher als sicher geltende Browser Chrome vom Team des französischen Sicherheitsunternehmens VUPEN gehackt wurde, hat dasselbe Team nun auch den Internet Explorer 9 kompromittiert. Dabei nutzte das Team dieselbe Methode, die bereits bei Chrome zum Einsatz kam.

Zuerst verwendeten sie für den Hack zwei bisher ungenutze Zero-Day-Lücken im Internet Explorer und verursachten mit einem Exploit einen Puffer-Überlauf auf dem Heap. Anschliessend umgingen sie die mit Windows Vista eingeführten Schutzfunktionen zur Datenausführungsverhinderung (DEP) und die Speicherverwürfelung (ASLR). Ein Speicherfehler ermöglichte ihnen dann, unter Umgehung sämtlicher Sicherheitsupdates aus der Sandbox auszubrechen. Um Schadcode auf den Rechner zu installieren, muss ein Opfer dann nur noch verführt werden, eine speziell präparierte Webseite zu besuchen. Der Hack des Internet Explorers 9 gelang dem Team von Vupen auf einem vollständig gepatchten Windows-7-System. Der Exploit soll bei allen Internet-Explorer-Versionen ab Version 6 inklusive des kommenden Internet Explorers 10 funktionieren.

Weiter wurde auf dem Wettbewerb auch der Firefox-Browser gehackt. Eine bisher unbekannte Sicherheitslücke ermöglicht das Einschleusen von Schadcode. Die Hacker Pinckaers und Iozzo nutzten dafür die stabile Version 10.0.2 unter Windows 7 SP 1. Über eine ?Use-after-free?-Schwachstelle griffen sie direkt auf einen bereits freigegebenen Speicherbereich zu und hebelten dabei auch die Windows-Schutzfunktionen DEP und ASLR aus.  Damit gewannen Vincenzo Iozzo und Willem Pinckaers den zweiten Preis des Wettbewerbs und erhielten dafür 30.000 US-Dollar. Den ersten Preis erhielt das Team um Vupen verdiente sich damit 60.000 Dollar. (ph/com!)



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