05.02.2009, 00:00 Uhr

Songsmith Melodien aus Aktienkurven

Ehre, wem Ehre gebührt: Den Soundtrack zur Finanzkrise verdanken wir Microsoft. Oder besser: deren Software Songsmith, die der Konzern erst Anfang Januar auf der Las Vegas-Computershow CES vorstellte.  Kurz darauf sorgte dessen naives Promo-Video für Heiterkeit in diversen Blogs. Denn die Windows-Software, die alles vertont, was man ihr vorsingt, wurde mit einem lachhaften Reklame-Plot ausgerechnet auf einem mit Pril-Blümchen getarnten MacBook Pro vorgestellt. Sie rettet einem verzweifelten Werbefuzzie den Hals, der mit ihr im Mausumdrehen einen mitreissenden Werbesong für selbstleuchtende Handtücher produziert. Naja.
Laut New York Times stammen die Darsteller alle aus Microsofts Songsmith-Entwicklungsabteilung. Aber sie hatten Erfolg, Songsmith hat bereits eine grosse Fangemeinde. Nämlich Spassvögel, die schon dutzende Hits und Oldies mit Songsmith neu vertont haben. Und wer auf YouTube nach »Songsmith« sucht, der findet bereits einen grossen Songsmith-Mutanten-Musikantenstadl voll scheusslich-schöner Cover-Versionen. Brrr! Die Nachrichtenagentur AP schrieb vergangene Woche ganz richtig: »Microsoft's Songsmith better for comedy than music«. Langer Rede, kurzer Sinn: Der Komponist Johannes Kreidler nutzte Songsmith, um fallende Aktienkurse zu vertonen und schuf so einen im Grunde sogar ganz bezaubernden Soundtrack zur weltweiten Finanzkrise.  (ph/macup)



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