24.04.2008, 00:00 Uhr

Rauswurf von Blogger bei Facts 2.0 sorgt für Unmut in Schweizer Weblogs

Nachdem der Blogger Thinkabout gestern über seinen Rauswurf beim Newsnetzwerk Facts 2.0 in seinem Blog geschrieben hat, gehen die Wogen in Schweizer Blogs und bei Facts 2.0 hoch. Thinkabout, der unter diesem Pseudonym schreibt, war bei Facts 2.0 als Kolumnist und eifriger Nutzer aktiv. In seinem Beitrag Mein Rausschmiss bei FACTS2.0 informiert er über die Hintergründe zu seinem Rauswurf bei Facts 2.0. Er spart dabei nicht mit Kritik und schreibt zum Beispiel: "Es gab nun plötzlich keine Unterscheidung mehr zwischen Kolumnisten und Redaktion. Die Redaktion müsse nach aussen einheitlich auftreten - was "das eigene Content" anbelange, und alle Kolumnen gehörten zu diesem Eigencontent dazu."
Die Online PC Zeitung hat bei Christoph Lüscher, dem Keeper of the Facts und Verantwortlichen bei Facts 2.0, nachgefragt, was er zu diesem Disput meint und was sonst noch bei Facts 2.0 läuft.
Online PC: Herr Lüscher, ist Thinkaubout bei Facts 2.0 gesperrt worden wie er in seinem Blog schreibt? Wenn ja, warum?
Christoph Lüscher: Es gab zwei Ereignisse: Thinkabout hat auf FACTS eine Kolumne geschrieben, freiwillig und unbezahlt. Als ein zweiter User damit begann, ebenfalls eine Kolumne für FACTS zu schreiben versuchte er, diesen auszuhebeln, teilweise tat er das auch öffentlich. In internen Mails an Redaktionsmitglieder griff er zu Verunglimpfungen gegen den zweiten Kolumnisten und gegen das FACTS-Team. Als wir von ihm mehr Solidarität zur gemeinsamen Sache gefordert haben, wollte er seine Kolumne von sich aus nicht mehr weiterführen, jedoch als User auf FACTS bleiben. Etwas später haben wir sein Profil auf FACTS gelöscht, weil er systematisch gegen einzelne User und vor allem gegen das FACTS-Team lobbyiert und düstere Prognosen über die Zukunft von FACTS verbreitet hat.
Wieso muss der "Streit" öffentlich ausgetragen werden, hätte man sich nicht anders einigen können?
Lüscher: Das öffentliche Austragen von persönlichen Animositäten (es geht hier nicht um sachliche Diskussionen) war genau einer der Gründe, der zum Ende von Thinkabouts Kolumne geführt hat. Wir dulden auf FACTS Meinungsverschiedenheiten, auch im Team, auf sachlicher Ebene. Persönliche Angriffe dürfen jedoch nicht vorkommen, wenn jemand auch nach mehreren Hinweisen davon nicht ablassen kann, müssen wir ihn früher oder später löschen.
Wurden schon andere Mitglieder ausgeschlossen? Sind auch andere Kolumnisten darunter?
Lüscher: Ja, unfreiwillig wurden bisher ca. 5 Mitglieder ausgeschlossen, darunter war auch ein Kolumnist, der vor allem Mühe damit bekundete, seine offizielle Tätigkeit für FACTS auch als solche zu deklarieren und damit für die Transparenz unseres Auftrittes ein Problem darstellte.
Wie gehts es Facts 2.0? Sind sie mit der Entwicklung zufrieden?
Lüscher: Wir sind mit der Entwicklung sehr zufrieden. Wir versuchen, auf FACTS ein Gleichgewicht Redaktion-Technologie-Community zu erzeugen. Damit versuchen wir einen neuen sozialen Medientypus aufzubauen. Das führt unter anderem zu Reibereinen wie diesen, denn vor allem einzelne Exponenten aus der Blogosphäre sind der Ansicht, dass eine "Soziale" Newsplattform wie FACTS quasi eine Publikationspflicht gegenüber der Community habe, d.h. dass redaktionelle Eingriffe auf einer sozialen Newsplattform nicht zulässig seien.
Was hat Facts 2.0 für Neuerungen in der Pipeline
Lüscher: Wir entwickeln FACTS stetig und in kleinen Schritten weiter, auch einige grössere Sprünge sind geplant, so eine Antwort die Problematik des "Kommentarklaus", wie sie häufig gegenüber uns und ähnlichen Plattformen aufgebracht wird.
Interview: Patrick Hediger (ph)
Diskussion zum Thema auf Facts:
Blogeintrag von Thinkabout:



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