15.05.2008, 00:00 Uhr

Plazes positioniert sich neu

Die Zeit, in der Plazes eine Community war, auf der sich Freunde über ihren momentanen Aufenthaltsort verabreden, ist vorbei. Jetzt werden vor allem Geschäftsleute als Zielgruppe avisiert. Das Portal Plazes.com wagt den Neustart - in Sachen Optik und Ausrichtung. Künftig richtet sich der Webdienst in erster Linie an Geschäftsleute, die mithilfe des überarbeiteten Internetauftritts ihre Termine besser koordinieren und sich verabreden können sollen. Mit dem Relaunch reagieren die Gründer Felix Petersen und Stefan Kellner, die den Dienst 2005 erfanden, auf den fehlenden Zuspruch durch die Webgemeinde. Plazes veröffentlicht zwar keine Nutzerzahlen, allzu hoch können diese jedoch nicht gewesen sein.
Verantwortlich für die Neupositionierung des Dienstes ist Jörg Malang, seit Anfang dieses Jahres Geschäftsführer bei Plazes und zuvor als Gesellschafter bei der Jobsuche Kimeta federführend. "Die Frage nach dem Nutzen von Plazes hat mich in letzter Zeit intensiv beschäftigt", räumt Malang ein, nachdem das bisherige Geschäftsmodell nicht wie erhofft funktionierte. Die Lösung soll nun nicht nur ein Dienst sein, der beim Management von Terminen und Treffen hilft. "Plazes wollte einen ähnlichen Erfolg landen wie StudiVZ oder Twitter, anstatt sich auf den direkten Kundennutzen zu besinnen", sagt Malang. "Der liegt aber in der Technologie und dem Know-how, Geodaten mit sozialen Aspekten zu verbinden."
Für den Neustart solle Plazes daher stärker als Service positioniert werden. "Nach ersten Tests nannte einer der User dies als wichtigsten Vorteil: Plazes helfe ihm, seinen Tag ortsabhängig zu planen. Die Koordinierung mehrerer Menschen in Bezug auf den Ort ? das gibt es noch nirgends", erläutert Malang sein Alleinstellungsmerkmal, für das er auch in Social Communities grosses Potenzial sieht: "Die haben jetzt Millionen von Mitgliedern, aber die wollen sich treffen, wollen Termine miteinander koordinieren. Aber dafür gibt es keine Hilfe, dafür stehen nur E-Mail und Telefon bereit."
Geld verdienen will Plazes durch Vermittlungsprovisionen für Hotel- und Flugbuchungen. "Zudem werden wir Plazes.com auch in Deutsch starten. Schliesslich werden die nächsten Monate geprägt sein von Verhandlungen mit potenziellen Partn ern für die Technik. Die Community soll von dieser Vermarktung nicht berührt werden", sagt Malang. Zunächst geht der Dienst in einer Closed-Beta-Version online. Interessierte Nutzer können sich jedoch auf der Homepage für einen Testzugang registrieren lassen, um das "neue Plazes" kennenzulernen. (ph/iwb)



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