Voreingestellte Suchmaschine bei iOS 24.01.2016, 22:46 Uhr

Google zahlt 1 Milliarde US-Dollar an Apple

Um als Standardsuchmaschine auf iOS-Geräten eingestellt zu sein, zahlte Google an Apple 2014 offenbar eine Milliarde US-Dollar. Das geht aus von Oracle veröffentlichten Gerichtsdokumenten hervor.
(Quelle: Shutterstock.com/Denys Prykhodov)
Browser haben in der Regel eine voreingestellte Suchmaschine. Bei Apples Browser Safari ist das, sowohl in der Desktop- wie in der Mobile-Version, Search-Primus Google. Dahinter stecken meist Deals zwischen den Unternehmen, deren Details im Verborgenen bleiben. Im Zuge einer Gerichtsverhandlung zwischen Google und Oracle sind nun allerdings Dokumente an die Öffentlichkeit gelangt, die zeigen, wie viel Google sich die Top-Platzierung als Suchmaschine auf iOS-Geräten kosten lässt. Im Jahr 2014 soll es sich um die stolze Summe von einer Milliarde US-Dollar gehandelt haben.
Den Unterlagen zufolge, bekommt das Unternehmen aus Cupertino einen Anteil der Einnahmen, die Google mit Werbung in der Suche auf dem iPad oder iPhone verdient. Dieser Anteil soll sich laut Zeugenaussagen in der Verhandlung auf 34 Prozent belaufen. Und damit verdiente Apple im vorletzten Jahr offenbar eine Milliarde US-Dollar.

Zeugenaussagen sollten aus Protokoll gestrichen werden

Die beiden Tech-Riesen wollten das heikle Detail aus dem Protokoll der Zeugenaussage streichen lassen, berichtet Bloomberg. Der Richter sprach sich jedoch dagegen aus.
Bereits fünf Jahre dauert der Streit zwischen Oracle und Google an, seit der Übernahme von Sun Microsystems. Oracle hatte gegen Google geklagt, weil Android Java-Patente und Urheberrechte verletzt haben soll.
Im November 2014 hatte der Browser Firefox sich von Google als Standardsuchmaschine verabschiedet und nutzt nun Yahoo. Allerdings nur in den USA. Einer ersten Analyse durch ComScore verlor Google damit allein im ersten Monat einen Marktanteil von 1,6 Prozentpunkten bei den Desktop-Nutzern. Kein Wunder, dass der Search-Gigant aus Mountain View gegensteuern will und sich dies einiges kosten lässt. Denn auch die Gerüchte, dass Apple auf der Suche nach einem neuen Search-Partner ist, reissen nicht ab. Die Google Apps YouTube und Google Maps, früher auf jedem iOS-Gerät vorinstalliert, sind schon seit einiger Zeit nicht mehr automatisch auf den Geräten zu finden.




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