Gmail-Konten 05.08.2014, 22:34 Uhr

Google sichtet E-Mails nach strafbarem Inhalt

Nachdem ein Mann in Texas drei verdächtige Bilder per E-Mail verschickt hatte, zeigte ihn Google wegen Kinderpornografie-Verdachts an. Der US-Konzern überprüft offenbar automatisch alle Gmail-Konten.
(Quelle: Shutterstock.com/Alexander Supertramp
)
Der Polizei in Houston war Googles Vorgehen eine Hilfe, für viele unbescholtene Nutzer des Services Gmail dagegen stellt es vermutlich ein Ärgernis dar. Der US-Konzern hat einen Mann in Texas wegen des Verdachts angezeigt, im Besitz von kinderpornografischem Material zu sein, nachdem dieser drei Bilder von seinem Gmail-Konto aus verschickt hatte. Die Fotos zeigen den Missbrauch eines kleinen Mädchens, weshalb der bereits als Sexualstraftäter registrierte Tatverdächtige inzwischen verhaftet wurde. 
Der Fall legt allerdings auch den Verdacht nahe, dass Google Inhalte von E-Mails seiner Gmail-Kunden automatisiert überprüft. Dabei könnte der Konzern eine Technologie anwenden, die auch beim Aufbau einer Datenbank zum Einsatz kommt. Diese hatte der Suchgigant im vergangenen Sommer angekündigt. Dabei werden Hashwerte, Kombinationen aus Ziffern und Zeichen, mit denen jedes Bild eindeutig identifiziert werden kann, aller bekannten Kindesmissbrauchs-Bilder gespeichert.
Über solche Datenbanken verfügen auch andere Unternehmen, etwa Microsoft. Nach US-amerikanischem Recht sind Provider dazu verpflichtet, illegale Inhalte wie pornografisches Material den Behörden zu melden. Eine aktive Suche nach solchen Inhalten ist indes nicht vorgesehen.
In den deutschen Nutzungsbedingungen von Google heisst es allerdings: "Mit der Nutzung von Google-Services erkennen Sie an und stimmen zu, dass Google Informationen zu Ihrem Konto und den mit diesem Konto verbundenen Content möglicherweise aufruft, erhält oder weitergibt, wenn dies aus rechtlichen Gründen erforderlich ist oder Google sich in gutem Glauben befindet, dass der Zugriff auf diese Informationen, die Beibehaltung oder die Weitergabe notwendig sind."
Um möglichst viele Daten über Verdächtige zu generieren, nutzt auch die NSA Google-Dateien. Mithilfe von Cookies des Suchkonzerns installiert der US-Geheimdienst Spähsoftware auf den Rechnern von Internet-Nutzern.




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