Kooperation mit Spotify und Co 30.05.2018, 13:38 Uhr

Google bringt Audio-Werbung in DoubleClick Bid Manager

Google nimmt Audio Ads in seinen DoubleClick Bid Manager auf. Mit dem neuen Format können Werbungtreibende ihre Nutzer mit Audio-Anzeigen über Podcasts und Musikdienste wie Spotify und Google Play Music programmatisch erreichen.
(Quelle: shutterstock.com/olegganko)
Mehr Musik bei DoubleClick: Google erweitert seinen Bid Manager um Audio Ads. Das neue Werbeformat steht ab sofort weltweit Anzeigenkunden zur Verfügung. Das digitale Audio-Inventar wird dabei automatisiert ausgespielt.
Für Google ist das Potenzial des Marktes gross. Man will vor allem vom wachsenden Streaming-Bereich profitieren. Daher kooperiert der Suchmaschinengigant auch mit Audio-Riesen wie Spotify, TuneIn und SoundCloud und stellt deren Inventar Marketers zur Verfügung. Natürlich ist auch Google Play Music angeschlossen, Pandora soll bald folgen.

"Der Weg zu Programmatic Audio ist nicht weit"

Wir sprachen mit Payam Shodjai, Director Global Product Management bei Google, über das neue Format:
Google integriert Audio Ads in seinen DoubleClick Bid Manager. Warum ausgerechnet Audio?
Payam Shodjai: Wir ergänzen den DoubleClick Bid Manager kontinuierlich um neue Formate - Video Ads, Programmatic TV - und jetzt eben Audio. Audio hat ein enormes Potenzial, immer mehr Leute hören auf ihren Mobilgeräten Musik oder Podcasts. Das bietet Marken und Agenturen einfach ein unfassbar grosses Spielfeld, das wir nutzen wollen.
Das Inventar wird programmatisch ausgeliefert?
Shodjai: Ja, das Digitale ist für die meisten Advertiser inzwischen ein gelernter Kanal, das gilt zunehmend auch für Programmatic. Der Weg zu Programmatic Audio ist daher nicht weit. Es ist nicht schwer, aus der langen Tradition der Radiowerbung den Schritt ins digitale Programmatic-Zeitalter zu gehen. Die Umsetzung in DoubleClick erfordert auch keinen grossen, komplizierten Mehraufwand.
Wie reagieren die Streaming- oder Podcast-Anbieter als mögliche Partner auf Ihr Angebot?
Shodjai: Das Interesse auf der Audio-Partnerseite war gross, denn alle haben ein gemeinsames Problem: Sie müssen sich finanzieren, und das klappt nicht in jedem Fall ausschliesslich über werbefreie, kostenpflichtige Premium-Modelle, sodass unkomplizierte Werbelösungen auf grosse Resonanz stossen.
Einer Ihrer Partner ist Spotify, der Anbieter vermarktet sein Inventar ja aber auch selbst. Was hat Spotify von dem Deal?
Shodjai: Der Deal, den wir mit Spotify und unseren anderen Partnern haben, bezieht sich auf sogenannte Reservation Deals. Bislang hat zum Beispiel Spotity sein Inventar direkt an einen Advertiser verkauft. Jetzt können sie das alles über unsere Plattform abwickeln. Natürlich müssen sie noch die Verhandlungen führen, die Verträge mit den Kunden machen etc. Der Vorteil ist aber, dass die eigentliche Ausführung der Kampagne innerhalb des programmatischen Deals völlig automatisiert abläuft. Auch für Werbungtreibende ist das einfacher, denn sie haben alles auf einer Plattform und benötigen keine verschiedenen Tools für Audio und Video.
Welche Formate bieten Sie aktuell an?
Shodjai: Aktuell unterstützen wir 15- und 30-sekündige Audio Spots. Wenn mehr Partner dazukommen, können auch mehr Formate hinzukommen - längere, kürzere Spots, je nach Plattform und Wunsch der Partner.
Sie sprechen von massgeschneiderten Audio-Anzeigen. Was heisst das?
Shodjai: Audio-Anzeigen bieten auch in Sachen Targeting gute Möglichkeiten. Das reicht von demographischem Targeting über die Sprache, geographische Merkmale, Keywords und bestimmte Kategorien bis hin zum "Brand Safety Targeting". Technisch funktioniert das sehr ähnlich zu anderen Formaten im DoubleClick Bid Manager. Alle programmatischen Targeting-Optionen, die es für Mobile gibt, gibt es auch für Audio.
Welchen Anteil soll der Kanal Audio einmal bei DoubleClick einnehmen - im Vergleich zu Display, Search oder Video?
Shodjai: Es ist noch zu früh, um sagen zu können, welchen Anteil Audio einmal bei DoubleClick einnehmen wird. Wir sind aktuell mit 30 Werbungtreibenden, darunter zum Beispiel MightyHive, in die Beta-Phase gestartet, das lief erfolgreich, das Wachstum ist da. Wahrscheinlich kann man in einem Jahr schon bessere Prognosen abgeben, aber aktuell geht es uns noch nicht darum, einen Anteil zu definieren, den Audio-Anzeigen einmal ausmachen sollen.



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