Politikwissenschaft 08.03.2023, 11:50 Uhr

Smartvote hat nur minimen Einfluss auf Schweizer Wahlresultate

Die Online-Wahlhilfe-Plattform bewirkt offenbar beim Wahlverhalten keinen entscheidenden Unterschied, wie Forschende der Uni Luzern herausgefunden haben.
Fördert zwar das Panaschieren, doch den Ausgang der Wahlen beeinflusst «Smartvote» nicht.
(Quelle: Screenshot/PCtipp.ch)
Wer abstimmt, kann mit der Wahlhilfeplattform «Smartvote» mithilfe eines Fragebogens herausfinden, welche Parteien oder Kandidierenden am ehesten die eigenen Interessen vertreten. Forschende der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern wollten herausfinden, ob solche Internet-Tools auch das Wahlverhalten beeinflussen. Offenbar hat «Smartvote» keinen grossen Einfluss auf Wahlresultate in der Schweiz. Die Forschenden untersuchten für eine Studie die kantonalen und nationalen Wahlen zwischen 1995 und 2018, wie die Universität in einer Mitteilung schreibt.
«Smartvote» zeigt mittels Spinnennetzgrafiken, wo Politikerinnen und Politiker in wichtigen gesellschaftlichen Fragen stehen und mit Ihnen übereinstimmen
Quelle: Universität Luzern
Demzufolge fördert «Smartvote» zwar das Panaschieren (auf eine Wahlliste einer Partei einen Kandidaten einer anderen Partei auflisten), doch unter dem Strich beeinflusst das Panaschieren den Ausgang der Wahlen nicht. Ausserdem steigt durch «Smartvote» die Wahlbeteiligung nicht.
«In einem nächsten Schritt wollen wir genauer untersuchen, wie sich ‹Smartvote› auf die Wahlchancen von Frauen und Minderheiten auswirkt», wird Lukas Schmid, Mitautor und Professor für empirische Methoden an der Universität Luzern, im Communiqué zitiert.
Die meisten Nutzerinnen und Nutzer der Plattform sind «eher jung», genossen eine hohe Bildung und verfügen über ein hohes politisches Vorwissen und Interesse.
Für die anstehenden Parlamentswahlen im Oktober 2023 lesen Sie unseren Artikel zu den Portalen und Tools, die bei der Wahlentscheidung helfen können.




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