Paul-Bernhard Kallen 09.03.2015, 11:00 Uhr

Burda-Chef: Kritik an Googles-Monopolstellung

Paul-Bernhard Kallen, Vorstandsvorsitzender des Burda-Konzerns, kritisiert scharf die Monopolstellung von Google und fordert entsprechende Massnahmen von der Politik.
Burda-Chef Paul-Bernhard Kallen
(Quelle: Burda-News.de)
Von Laura Melchior
In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung äussert sich der Burda-Chef Paul-Bernhard Kallen kritisch zur "Weltherrschaft" von Google. Seiner Aussage zufolge muss die Politik intervenieren und dafür Sorge tragen, dass sich auch amerikanische Unternehmen an europäische Vorgaben halten müssen. Nur so könne ein fairer Wettbewerb entstehen.
Kallen greift in diesem Kontext den US-Präsident scharf an: "Dass wir uns in diesem Zusammenhang von einem amerikanischen Präsidenten sagen lassen müssen, die unfairen Wettbewerbsvorteile sind richtig, weil die das Internet erfunden haben, das ist doch wirklich ein Gag."
Unmittelbar mit der Digitalisierung verbunden ist das Sammeln von Daten. Auch der Burda-Konzern sammelt Daten, wie Kallen betont, halte sich Burda allerdings im Gegensatz zu Wettbewerbern aus den USA an deutsche Gesetze. Auch hier ist es laut Kallen essentiell identische Rahmenbedingungen zu schaffen, um  wettbewerbsfähig zu sein.
Burda investiert viel in Online-Geschäfte, ein Grund laut Kallen ist, dass die Parallelen zwischen Mediengeschäft und Handel zunehmen. In beiden Bereichen geht es um Auswahl, Beratung und Inhalte, sagt Kallen. Wichtig ist es für den Burda-Chef daher das Digitalgeschäft ergänzend zum Zeitschriften-Journalismus zu pflegen und auszubauen.
Auf langfristige Sicht möchte der Burda-Verlag daher auch im Online-Bereich auf Paid-Content setzen und künftig mehr experimentieren. Es gilt laut Kallen herauszufinden, für welche Inhalte der Konsument bereit ist zu zahlen und ob es sich lohnt, speziell für diesen Bereich Inhalte zu produzieren.
Wie lässt sich mit digitalen Inhalten Geld verdienen? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Immer mehr Internetnutzer sind offenbar bereit, für Online-Journalismus zu zahlen.



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