17.09.2009, 00:00 Uhr

Vertragsbruch? T-Mobile deaktiviert Tethering für alte Verträge

Trotz gültigem Tarifvertrag will T-Mobile Tethering nicht für Altkunden freischalten. Der erste Anwalt wurde bereits aktiv. Tethering, also der Einsatz des iPhones als Modem, wird von vielen iPhone-Anwendern sehnlichst herbeigewünscht. Bis zu iPhone OS 3.0 führte hier an einem Jailbreak kein Weg vorbei, seither ist Tethering ein offizielles Feature des iPhones. Hierzulande geht das allerdings nur mit T-Mobiles Gnaden  und der Konzern zeigt sich sehr ungnädig.Zwar bietet iPhone OS 3.1 auch auf deutschen iPhones Tethering an, doch um diese Option auch zu nutzen, muss man die Funktion zuerst von T-Mobile aktivieren lassen. Und das will sich der Konzern fürstlich bezahlen lassen. Rund 20 Euro zusätzlich im Monat soll diese Option kosten. Kleines Trostpflaster: dafür bekommt man ein 3 GB grösseres Datenvolumen.
Kunden mit einem Vertag der ersten Generation konnten über diese Forderung bislang nur die Achseln zucken. Denn hier ist die Modemnutzung noch erlaubt, weshalb T-Mobile für diese Kunden das Tethering ohne weiteren Aufpreis freischalten muss. Genauer: müsste. Denn T-Mobile sieht das wieder einmal ganz anders als seine Kunden. Der technische Aufwand bei der Trennung der Verträge sei zu hoch, also habe man nachträglich Tethering auch für Verträge der ersten Generation einfach verboten. Doch ganz so einfach, wie sich T-Mobile das vorstellt, ist es wohl nicht. Udo Vetter, Rechtsanwalt und Betreiber des informativen Lawblogs hat im Auftrag eines Mandanten umgehend ein Schreiben an T-Mobile aufgesetzt und den Konzern daran erinnert, dass eine einseitige, nachträgliche Vertragsänderung nicht so einfach möglich sei:
Eine einseitige Änderung des Vertragsinhaltes, wie von Ihnen vorgenommen, ist nicht zulässig. Sie erbringen derzeit Ihre vertragliche Leistung nicht hinreichend, indem Sie unserem Mandanten eine für ihn wichtige Nutzungsmöglichkeit des iPhones vereiteln. Wir fordern Sie auf, unserem Mandanten das Tethering bis spätestens 24. September 2009 zu ermöglichen. Sollte T-Mobile nicht rechtzeitig reagieren, kündigt Vetter eine fristlose Vertragskündigung und eine Schadensersatzforderung an, da sei Mandant beruflich auf die Kombination von iPhone mit Netbook angewiesen sei. Man darf gespannt sein, wie T-Mobile reagieren wird. Rudert man zurück oder denkt man sich bei T-Mobile, dass man auf die Handvoll Altkunden auch verzichten kann? (ph/appsco)



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