08.10.2009, 00:00 Uhr

Nach dem Goldrausch: Business as usal im App Store

Das waren noch goldene Zeiten: Rasch ein Furzprogramm für das iPhone zusammenklicken, in den App Store kippen und schon sprudelten die Einnahmen. Doch damit ist es wohl vorbei, der Markt normalisiert sich und für die Entwickler öffnet sich die Schere von Entwicklungskosten und Einnahmen. Laut Apple sind rund 85.000 Applikationen im App Store verfügbar, inzwischen dürfte sich die Zahl der 100.000er-Grenze nähern. Der wachsende Konkurrenzdruck sorgt dafür, dass eine neue Applikation in der Flut der anderen Neuerscheinungen untergeht und nur noch selten die Chance hat, von den Anwendern überhaupt wahrgenommen zu werden. Ein Artikel im amerikanischen Magazin Newsweek beleuchtet die Situation. Danach sollen die Verkäufe im App Store generell rückläufig sein, was auch nicht weiter verwunderlich ist. Wenn die Zahl der Programme so stark anzieht wie im App Store, verteilen sich die Verkäufe auf sehr viel mehr Produkte und die Einnahmen für eine einzelne Applikation sinken.
Laut Newsweek braucht ein Entwickler (oder genauer wohl: ein Entwickler-Team) für eine Applikation rund 6 Monate und kostet zwischen 20.000 und 150.000 US-Dollar. Das Geld muss ersteinmal wieder eingenommen werden, was zunehmend schwieriger wird. Apples mitunter rätselhafte Entscheidung, welches Programm in den App Store kommt und welches nicht, macht die Sache nicht einfacher. So sollen erstaunliche 60 Prozent aller eingereichten Apps im ersten Schritt von Apple abgelehnt werden. Dabei soll es auch nicht viel helfen, wenn eine Applikation von Apple in einem Werbespot benutzt oder als Empfehlung der Redaktion vorgestellt wird.
Diese Ergebnisse sind zwar ernüchternd, aber laut Edible Apple kein Grund zur Sorge. Denn die Beispiele, die Newsweek heranzieht, seien zum einen nicht sonderlich überzeugend. An zwei Fällen zeigt Edible Apple, dass Newsweek nur die halbe Geschichte erzählt. So habe David Barnard mit seiner ersten Applikation Trip Cubby zwar Geld verloren, mit seiner zweiten Gas Cubby (die auf Trip Cubby aufbaut) aber um so mehr eingenommen. Zum anderen ist für Edible Apple die Entwicklung im App Store weniger ein Grund zur Sorge, als vielmehr ein Zeichen für die Normalisierung des Marktes. Schliesslich sei der App Store keine mirakulöse Geldmaschine, die das Rätsel der Wertschaffung aus dem Nichts gelöst habe, sondern ein Markt wie jeder andere. Mit allen Risiken, aber auch Chancen, die der Markt bietet. (ph/appco)



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