Fotografie 06.11.2019, 14:41 Uhr

Foto-Praxis: Blitzlicht in der Portraitfotografie

Sie sind bei Familienfeiern mit der Kamera inklusive Blitz unterwegs und fragen sich, wie Sie rote Augen, glänzende Stirnen und unschöne Schlagschatten unter den Augen vermeiden. Hier ein paar Tipps dazu.
(Quelle: sik-life/Pixabay)
Fotografieren Sie bei Familienfeiern gerne Ihre Angehörigen? Und verwenden Sie häufig den Blitz dazu? Dann haben Sie sicher Bekanntschaft mit unschönen roten Zombie-Augen, glänzender Stirn oder unvorteilhaften Schatten unter der Nase, den Augen oder dem Kinn gemacht. Natürlich kann man dies nachträglich softwareseitig bearbeiten, doch das kostet viel (unnötige) Zeit. Wir zeigen Ihnen, wie Sie dies einfach vermeiden können.

Abstand: zum Motiv sowie Blitz zum Objektiv

Falls Sie einen eingebauten Kamerablitz haben, müssen Sie aufgrund seiner schwachen Leistung nahe an die Person herangehen. Zudem können Sie das Motiv nur frontal anblitzen. Blitzgerät und Objektiv sind zu nah beieinander, was zu den erwähnten roten Augen führt. Um dies zu vermeiden, müssten Sie den Abstand aber erhöhen. Verwenden Sie eingebaute Blitzgeräte – wenn unbedingt nötig – nur bei Tageslicht als zusätzliche Lichtquelle.
Falls Sie einen (verstellbaren) Aufsteckblitz haben, können Sie diesen schwenken und weiter vom Motiv weggehen. Machen Sie jeweils ein oder zwei Testaufnahmen. Für weiteres zum indirekten Blitzen lesen Sie unten weiter.
Lichtabfall
Ohne jetzt mit Formeln zu kommen, kann man zum Abstand zwischen Blitz und Motiv sagen: in Abhängigkeit vom Abstand zum Quadrat.
  • Wenn Sie den Abstand halbieren, so kommt die 4-fache Lichtmenge an.
  • Wenn Sie ihn verdoppeln, kommt nur noch 1/4 des Blitzlichts am Motiv an.

Indirektes Blitzen

Haben Sie einen Aufsteckblitz mit verstellbarem Blitzkopf? Sehr gut. Verstellen Sie den Blitzkopf, um indirekt zu blitzen. Richten Sie ihn zum Beispiel nach oben auf eine weisse Zimmerdecke. Dies führt zu einem angenehmen weichen Licht von oben. Durch den grossen Abstand zum Objektiv können rote Augen zusätzlich vermieden werden.
Wenn Blitzen, dann mit einem verstellbaren Aufsteckblitz
Quelle: PublicDomainPictures/Pixabay
Augen- und Kinnschatten
Wenn man eine Person indirekt über eine Decke anblitzt, kann das allerdings zu unvorteilhaften Schatten (immerhin eher weich) in den Augenhöhlen oder unter dem Kinn führen, da das Licht ja von steil oben kommt. Falls dies bei Ihnen der Fall ist, entfernen Sie sich ein wenig von der zu fotografierenden Person. Falls dies nicht zum gewünschten Effekt führt, können Sie den Winkel des nach oben gekippten Blitzkopfs etwas weniger steil einstellen.

Blitz-Diffusor

Für Portraitfotos im Innenbereich ist ein Blitz-Diffusor eine gute Option. Das Gerät wird auf einen Blitz gesteckt und verhindert einen Rote-Augen-Effekt auf Fotos.
Ein Beispiel: Ein Fünf-Zentimeter-Diffusor führt zu weichem Licht, aber die Lichtquelle ist noch immer sehr gebündelt. Dieses noch harte Licht kann zu Schlagschatten und roten Augen führen.
Natürlich gibt es diverse Blitz-Diffusoren zu kaufen, doch wenn man kein Geld dafür ausgeben möchte, kann man auch einen selbst basteln. Um das einmal auszuprobieren, genügen eigentlich Papier, Karton und etwas zum Befestigen (z.B. ein Gummiring). Geben Sie in die Suchmaschine Ihres Vertrauens einfach Blitz-Diffusor selber basteln ein, um Inspirationen zu finden.
Ein Blitz-Diffusor bewirkt, dass das Licht gestreut wird
Quelle: wikipedia.org
Dies sind ein paar Tipps, um mit relativ wenig Aufwand bessere Familienfotos hinzubekommen. Falls Sie ausserdem auf der Suche nach Infos zu Blende, Belichtungszeit und ISO sind, schauen Sie bei unseren Tipps und Tricks zur Fotografie vorbei.
Quellen: fotologbuch.de, blitz-fotografie.de/Fotograf Christoph Engeli



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