Nahfeldkommunikation 27.11.2019, 10:28 Uhr

Sichere Datenübertragung mit Ultraschall

Durch das Internet-of-Things (IoT) kommunizieren zunehmend mehr Geräte miteinander. Ultraschallkommunikation ist eine völlig neue Methode für den Datenaustausch zwischen IoT-Geräten sowie Mobiltelefonen.
Matthias Zeppelzauer ist Senior Researcher am Institut für Creative\Media/Technologies der FH St. Pölten.
(Quelle: www.fhstp.ac.at)
Die Kommunikation ist unhörbar und benötigt nur ein Minimum an Hardware, nämlich Mikrofon und Lautsprecher. Forscher der Fachhochschule St. Pölten haben nun ein erstes offenes Kommunikationsprotokoll samt Open-Source-Entwicklungs-Kit für Ultraschallkommunikation mit dem Namen SoniTalk entwickelt. Die Technik ist frei verfügbar und setzt im Gegensatz zu ähnlichen Technologien ihren Schwerpunkt auf Sicherheit und Datenschutz. So ermöglicht SoniTalk den Nutzerinnen und Nutzern frei zu entscheiden, in welchen Fällen welche Apps und Geräte mit Ultraschall kommunizieren dürfen.
»Ansätze zur Ultraschallkommunikation wurden bereits von einzelnen Firmen entwickelt, die Technik ist aber im Copyright der Firmen und wirft teilweise Fragen bezüglich des Schutzes der Privatsphäre der Userinnen und User auf. Ein offenes Protokoll war daher dringend notwendig, um sichere Kommunikation zu gewährleisten und die Privatsphäre zu schützen«, sagt Matthias Zeppelzauer, Senior Researcher am Institut für Creative\Media/Technologies der FH St. Pölten.
Er hat gemeinsam mit seinen Kollegen Alexis Ringot und Florian Taurer mit SoniTalk ein solches offenes und transparentes Kommunikationsprotokoll für die Datenübertragung mittels Ultraschall (Data-over-Sound) entwickelt. SoniTalk ist als Open-Source frei verfügbar. Das gleichnamige Software-Development-Kit hinter SoniTalk wurde mittels Java für Android umgesetzt und ermöglicht das Senden und Empfangen beliebiger Daten im Ultraschallfrequenzbereich. SoniTalk stellt damit eine kostengünstige Alternative zu Bluetooth und anderen funkbasierten Kommunikationstechniken wie RFID (Radio-frequency identification) und NFC (Near Field Communication) dar.
»Wir haben SoniTalk nach dem Grundsatz Privacy-by-Design entwickelt. Das bedeutet, dass Mechanismen zum Schutz der Privatsphäre bereits beim Design des Systems berücksichtigt werden. Sonitalk gibt Userinnen und Usern volle Kontrolle darüber, was von welcher App gesendet werden darf, und hilft so, die eigene Privatsphäre zu schützen«, erklärt Zeppelzauer.




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