07.07.2011, 00:00 Uhr

Interview mit Reggie Fils-Aime von Nintendo

Forbes führte ein Interview mit Reggie Fils-Aime, dem Präsidenten von Nintendo of America. Die interessantesten Aussagen in der Zusammenfassung:

- Fils-Aime ist überzeugt davon, dass es nicht schwer sein wird, die Wii U zu verkaufen: Auch Leuten, die die neue Konsole nicht selbst ausprobieren konnten, könnte man leicht ihre Vorteile erklären und sie vom Kauf überzeugen.

- Die Wii U kommt erst nach dem 01.04.12 in den USA auf den Markt.

- Wii und Wii U werden gleichzeitig im Laden stehen, was Fils-Aime aber nicht als Problem ansieht: Auch bei der Wii gab es den Gamecube noch, während der Nintendo DS damals auch neben dem Game Boy Advance in den Regalen stand.

Solange es für beide Konsole Inhalte gibt und sie sich deutlich voneinander unterscheiden, können sie im Handel durchaus noch eine Weile Seite an Seite existieren. Irgendwann einmal wird Nintendo allerdings voll auf die Wii U setzen, und die Wii fallenlassen.

- Der Kunde wird nicht verwirrt sein, wenn er zwei Nintendo-Konsolen in den Läden vorfinden wird: Es sind zwei unterschiedliche Konsolen, die ihre eigene Software haben.

- Theoretisch ist es möglich, auf dem Wii U Controller Netflix anzuschauen, wenn man den Video-Streaming-Dienst mit der Konsole nutzt.

- Wenn die Wii U Konsole ausgeschaltet ist, funktioniert auch der Controller nicht.

- Zwischen Wii U und Nintendo 3DS ist plattformübergreifendes Spielen durchaus möglich: So soll das kommende Smash Brothers womöglich sowohl auf Wii U als auch 3DS spielbar sein.

- Nintendo ist sich bewusst, dass man online mehr Gas geben muss. Daher hat Nintendo auch gleich den eShop zum 3DS-Start eröffnet. Für die Wii U will Nintendo hingegen den Drittanbietern offenbar mehr Verantwortung überlassen: Das Online-System soll flexibler sein und wird wohl kein Netzwerk sein wie XBox Live.

Fils-Aimes Kommentare erwecken den Eindruck, dass Nintendo sich hier zurückhalten und den Drittanbietern nahezu freie Hand beim Errichten eines Online-Netzwerkes geben möchte: Die Drittanbieter könnten beim Online System der Wii U tun, was immer sie wollen und was sie für richtig halten.

Nintendo scheint wohl auf ein offenes System zu setzen. Falls zutreffend, könnte es dann allerdings zu komplizierten Anmeldeprozessen kommen, wie es sie damals in den frühen PS2-Tagen gab: Damals existierte noch kein PSN und jeder Anbieter hatte sein eigenes System, z.B. die Konami ID, ein PlayOnline-Konto im Falle von Square Enix oder den KDDI Multimatch Broadband Service von Capcom.

Deshalb weicht Fils-Aime auch Fragen nach dem Online-Netzwerk aus und verweist an die Drittanbieter, die über ihre Wii U-Online-Pläne zu gegebener Zeit sprechen werden.

- 3D kommt für Nintendo nur ohne 3D-Brille in Frage. Die bisherigen Fernseher, die das können, sind noch viel zu teuer. Ausserdem sind die Bildschirme meistens viel zu klein. Es wird mal eine Zeit geben, in der 3D ohne Brille bei den Konsolen ein Thema sein wird, doch in naher Zukunft wird das laut Fils-Aime noch nicht der Fall sein. (ph/alcom)  http://www.alcom.ch



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