PC- und Konsolen-Games 02.03.2022, 10:47 Uhr

Wie sich die Spieleentwicklung über die Jahre verändert hat

Videospiele entwickeln sich so rasant, dass sich zehn Jahre wie ewig anfühlen. Die unabhängige Spielentwicklung hat sich von der unscheinbaren Nische in eine Wachstumsbranche verwandelt, die sich ungebremst über die ganze Welt ausbreitet.
Die ersten Konsolen von Commodore und Atari sind schon lange Museumsreif.
(Quelle: Pixabay © janeb13)
Digitale Downloads bestimmen heute den Markt, die Einzelhandelsversionen sind stark zurückgegangen. Auch die Gaming-Demografie hat sich stark verändert, um fast alle mit ins Boot zu holen.
Technischer Fortschritt hat die 4K-Auflösung gebracht und eine viel bessere Performance. Das hat dazu geführt, dass immer mehr in ein einzelnes Spiel gepackt werden konnte. Im Jahr 2010 beispielsweise hat das Spiel „Call of Duty bBlack Ops“ 12 GB Festplattenspeicher eingenommen. Das Remake aus dem Jahr 2019 „Callof Duty: Modern Warfare“ braucht beachtliche 175 GB. Auch ausserhalb des Gaming-Bereiches haben kulturelle Veränderungen direkt und indirekt ihre Spuren in der Branche hinterlassen wie beispielsweise die grosse Beliebtheit von Social Media, Streaming und Online-Casinos.
„Call of Duty: Modern Warfare“ ist ein beliebtes, modernes elektronischen Spiel
Quelle: Pixabay © amrothman
Das alles hat die Spieleentwicklung auf verschiedene Art beeinflusst. Verändert haben sich auch die Zusammensetzung der Teams und die Art von Spielen, die auf den Markt gekommen sind. Weitere Veränderungen betreffen die Art und Weise, wie Spiele produziert, vermarket und monetarisiert werden. Ausserdem hat sich auch die Beziehung zwischen Entwickler und Spieler stark verändert. Besonders grossen Einfluss auf beide Seiten ist die Laufzeit- und Entwicklungsumgebung Unity.

Unity revolutionierte die Branche
Die Entwicklungsumgebung Unity kam im Jahr 2005 auf den Markt und war die erste bezahlbare und für alle zugängliche Möglichkeit für Spieleentwickler, ihre Spiele für MacOS zu entwickeln. In den folgenden Jahren kamen immer mehr Plattformen hinzu, von Spielemöglichkeiten für das Smartphone bis hin zu Nintendo Wii. Auch viele Casinospiele basieren auf der Entwicklungsumgebung von Unity, beispielsweise auch Spiele von Evolution, die Time2play.com vorstellt. Unity hat die Spieleentwicklung für viel mehr Mensch besser zugänglich gemacht. Dadurch ist der Markt der unabhängigen Spieleentwickler quasi explodiert.

Gamer wollen nicht mehr nur Shooter-Spiele
Noch zehn Jahre zuvor war es ein einziger Kampf, wenn ein unabhängiger Spieleentwickler von irgendeiner Plattform oder einem Spielehersteller wahrgenommen werden wollte, selbst mit einem hervorragenden Spiel. Wenn heute ein lohnendes Spiel entwickelt wird, übertrumpfen sich die Plattformen und Publisher gegenseitig. Sie wollen sicherstellen, dass sie es sind, die mit dem Spiel in Verbindung gebracht werden.
In den letzten Jahren ist auch deutlich geworden, dass der typische Gamer nicht nur auf Shooter-Spiele steht. Es gibt zwar immer noch reichlich Shooter-Spiele, aber es gibt auch viele andere chillige, interessante und verrückte Spiele. Vor zehn Jahren hätte ein Spiel wie „Untitled Goose Game“ keine Chance gehabt oder es hätte zumindest nicht die Anziehungskraft gehabt, die es heute hat. Moderne Spiele erzählen eine Geschichte. Die frei zugänglichen Entwicklungsumgebungen haben dazu geführt, dass es viel mehr verschiedene Spiele von vielen verschiedenen Entwicklern gibt.

Ein Abriss – wie alles begann
Die Anfänge der digitalen Spiele liegen Ende der 1950er-Jahre. An amerikanischen Universitäten gab es erste Computer Technikenthusiasten und junge Akademiker. Sie experimentierten damit. Die ersten Versuche waren nur für ein kleines Publikum bestimmt. Sie liefen nur auf den teuren Universitätsrechnern. Mit den ersten Spielkonsolen kam der grosse Durchbruch. Die erste Konsole war die Magnavox Odyssey. Ein paar Jahre später kam die erste Konsole von Atari auf den Markt. „Pong“ das erste Videotennis-Spiel unterhielt die Menschen. Schon Anfang der 1970er-Jahre kam regelmässig neue Spielesoftware auf den Markt.

Daran schloss sich das „goldene Zeitalter der Videospiele“ an. Damals kam die Kultspiele „Asteroids“ oder „Space Invaders“ auf den Markt. Besonders beliebt waren die Konsolen von Mattel und CBS.
In der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre eroberten Heimcomputer und japanische Spielkonsolen die Welt. Nintendo und Sega traten 1984 auf die Bühne und konnten sehr erfolgreich den US-Markt bearbeiten, der zuvor einen Crash erlebt hatte. 1985 wagten auch die US-Unternehmen Atari und Commodore einen Neuanfang. Das war auch die Geburtsstunde von „Super Mario“.

Anfang der 1990er-Jahre gab es zwei Baureihen, die besonders erfolgreich waren: alle Modelle die mit IBM kompatibel waren und Apple mit den Macintosh-Computern. Auch auf dem Konsolenmarkt gab es letztendlich nur noch zwei Sieger: Nintendo und Sega. Die technische Weiterentwicklung der Prozessorpower und die Verbesserungen im Bereich der Grafik und Sounds machte die Spiele immer besser. Erste 3D-Spiele kamen 1993 auf den Markt.
E-Sports-Profis haben wie Profisportler auch eine professionelle Ausrüstung und Sponsoren
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Mitte der 1990er-Jahre stieg Sony in den Markt ein. Die N64 revolutionierte die Spielewelt mit präziser Kontrolle und 3D-Welten. Zum Jahrtausendwechsel ging die traditionelle Herstellung immer weiter zurück. Sega produzierte keine Hardware mehr, sondern nur noch Spiele.
In den frühen 2000er-Jahren sind E-Sports aufgekommen, die mittlerweile Anhänger auf der ganzen Welt gefunden haben. Multiplayer-Spiele wie „League of Legends“, „Counter Strike“ oder „FIFA“ füllen auf der ganzen Welt Stadien, wenn Turniere stattfinden. Um diese Spiele haben sich heute professionelle Strukturen entwickelt, wie sie im Profisport üblich sind.

Fazit
Digitale Spiele sind heute viel vielfältiger geworden. Die unterschiedlichsten Menschen spielen heute gerne. Sie unterscheiden sich nach Alter, nach gesellschaftlicher Zugehörigkeit, nach Nationalität und vielem mehr. Sie spielen mit Spielkonsolen, dem PC oder unterwegs auf dem Smartphone oder mit dem Tablet, quasi überall.




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