Global Talent Trends Report 27.01.2020, 14:30 Uhr

LinkedIn präsentiert vier globale Recruiting-Trends für das Jahr 2020

Die Employee Experience wird wichtiger, People Analytics spielt eine grössere Rolle, Stellen werden verstärkt intern besetzt und das Altersspektrum innerhalb der Belegschaft verbreitert sich.
Barbara Wittmann, Country Managerin DACH bei LinkedIn: "Arbeitgeber rücken zunehmend die Employee Experience in den Fokus, weil sie begehrten Talenten heute mehr bieten müssen als nur ein gutes Gehalt. Dazu gehören auch Karriere- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten, die sich in höherer Zahl eröffnen, wenn Unternehmen einen neuen Fokus auf internes Recruiting setzen und Stellen häufiger intern besetzen. Darüber hinaus haben wir festgestellt, dass Arbeitgeber vermehrt versuchen, Mitarbeiter aus unterschiedlichen Generationen zu integrieren und die Stärken jedes Einzelnen zum Vorschein zu bringen."
(Quelle: LinkedIn)
Das Karrierenetzwerk LinkedIn veröffentlichte den diesjährigen Global Talent Trends Report und präsentiert somit vier Trends, die die Arbeitswelt im Jahr 2020 weltweit prägen werden. Die Ergebnisse, die aus der globalen Umfrage sowie der Auswertung der Datenpunkte von LinkedIn-Profilen zeigen, dass die Employee Experience wichtiger wird, People Analytics eine grössere Rolle spielt, Stellen verstärkt intern besetzt werden und sich das Altersspektrum innerhalb der Belegschaft verbreitet.

Employee Experience: Vom Buzzword zur gelebten Praxis

Der Begriff "Employee Experience" wird analog zur "Customer Experience" gedacht und beschreibt alles, was ein Mitarbeiter als Teil des Unternehmens fühlt, erlebt oder womit er interagiert. 77 Prozent der Unternehmen arbeiten aktuell an einer Verbesserung der Employee Experience. Und die Zahl der Stellen, die "Employee Experience" in der Bezeichnung tragen, ist 24 Mal so gross, wie noch vor fünf Jahren. Dabei geht es nicht nur um altruistische Motive, sondern auch um eine erfolgreiche Personalpolitik. Laut Umfrage zeigt ein Investment in die Employee Experience die Mitarbeiterbindung (77 Prozent) und die Produktivität (71 Prozent). Neun von zehn Befragten glauben zudem, dass das Thema weiter an Bedeutung gewinnen wird.

People Analytics: Datengetriebene Entscheidungen im Personalwesen

Experten diskutieren bereits seit Jahren darüber, dass Datenanalysen das Personalwesen verändern werden. Doch lange konnten sich fast ausschliesslich Grosskonzerne die dafür benötigte Infrastruktur leisten. Dies hat sich nun geändert, da mehr und mehr Drittanbieter-Tools zur Verfügung stehen, die einfach zu bedienen sind und vielfältige Anwendungsfälle abdecken. Parallel dazu hat sich die Zahl der HR-Fachleute, die angeben, sich mit Datenanalysen auszukennen, zwischen 2014 und 2019 um 242 Prozent erhöht. Die Zukunft könnte weiteres Wachstum bringen, denn 73 Prozent der befragten Personaler erwarten, dass People Analytics in den kommenden fünf Jahren in ihrem Unternehmen hohe Priorität geniessen wird. Datengetriebene Entscheidungen im Personalwesen werden also endgültig zum Standarnd.

Internal Recruiting: Stellen werden häufiger intern besetzt

Wenn Stellen in der Vergangenheit intern neu besetzt wurden, dann in der Regel deshalb, weil sich die wechselwilligen Mitarbeiter aus eigenem Antrieb darum bemühten. Das ändert sich gegenwärtig, denn die interne Personalbeschaffung rückt zunehmend in den Fokus von Personalern. 73 Prozent sagen, dass diese Form des Recruitings in ihrem Unternehmen aktuell an Bedeutung gewinnt. Mit gutem Grund: Unternehmen, die viele Stellen intern besetzen, stärken die Personalbindung. Mitarbeiter bleiben ihnen im Schnitt 41 Prozent länger treu als Unternehmen, in denen die interne Personalbeschaffung eine geringere Rolle spielt.

Multigenerational Workforce – Boomer und Generation Z arbeiten zusammen

Auch das Altersspektrum in Unternehmen wird immer breiter: Daher müssen Unternehmen jetzt die Voraussetzungen dafür schaffen, dass dieser Umstand nicht zum Hindernis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit wird. Erfahrenere Mitarbeiter können ihr Wissen an jüngere Generationen weitergeben, Berufseinsteiger neue Ideen einbringen. 89 Prozent der befragten Personaler glauben, dass eine multi-generationale Belegschaft das Unternehmen erfolgreicher macht.
"Die Trends des Jahres 2020 sind Folgen des sich weiter verschärfenden Fachkräftemangels", so Barbara Wittmann, Country Managerin DACH bei LinkedIn. "Arbeitgeber rücken zunehmend die Employee Experience in den Fokus, weil sie begehrten Talenten heute mehr bieten müssen als nur ein gutes Gehalt. Dazu gehören auch Karriere- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten, die sich in höherer Zahl eröffnen, wenn Unternehmen einen neuen Fokus auf internes Recruiting setzen und Stellen häufiger intern besetzen. Darüber hinaus haben wir festgestellt, dass Arbeitgeber vermehrt versuchen, Mitarbeiter aus unterschiedlichen Generationen zu integrieren und die Stärken jedes Einzelnen zum Vorschein zu bringen. Das verschafft ihnen nicht nur einen wirtschaftlichen Vorteil, sondern macht auch die Arbeitswelt ein Stück weit fairer und inklusiver - wir sehen darin deshalb eine überaus positive Entwicklung."
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Christina Ebner
Autor(in) Christina Ebner



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